Created by Yvonne Heitland
almost 8 years ago
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Question | Answer |
Pierre Bourdieu analysiert... | ...die soziale Welt vor dem Hintergrund symbolischer Formen der Macht |
Sozialisation zeigt sich als... | ...Habitualisierung |
Zu Pierre Bourdieu... | 1930-2002; ...ist eine der einflussreichsten Soziologen Frankreichs; ...ist ein Analytiker der Macht |
Zentrale Elemente einer sozialen Praxis bei Bourdieu sind... | ...praktische Erfahrungen, Erkenntnisse und Wahrnehmungsformen der sozialen Akteure |
Die Arbeiten Bourdieus... | ...konzentrieren sich darauf, die Mechanismen der Macht aufzuzeigen |
Differenz der individuellen und der gesellschaftlichen Perspektive: | Während die Menschen davon ausgehen, ihr Leben und Denken sei Ausdruck der je eigenen Entscheidung, zeigt eine Betrachtung von außen die Verbindung zu ihrer sozialen Positionalität. |
Das Handeln der Akteure... | ...kann nicht losgelöst werden von ihrem sozialen Raum und der räumlichen Platzierung |
Menschliche Wesen sind zugleich biologistische Individuen und soziale Akteure | Als biologistisch individuierte Körper sind sie örtlich gebunden und nehmen einen Platz ein; Menschen sind Handelnde, die im sozialen Raum positioniert und durch diesen Ort charakterisiert sind |
Soziale Akteure | ...sind über ihren Körper mit der Welt verbunden und respräsentieren die soziale Welt durch ihren Leib; ...wo der Mensch lokalisiert ist, sagt etwas über ihn und seine Stellung aus; Ds Handeln der Menschen, Geschmack, Kleidung, das Verhältnis zum Körper, Vorlieben für Kunst und Musik, ihr gesamter Lebensstil sind bedingt von der jeweiligen Position im sozialen Raum |
Symbolische Gewalt | indirekte Form der Machtausübung; ...ist eine nicht wahrgenommene Form von Gewalt; Herrschaftsbeziehungen, in denen ein unbewusstes Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation vorliegt; ...kann unabängig von Bewusstsein und Willen ausgeübt werden |
physischer Raum | ...ist ein realer Ort / die reale Welt; Dr Mensch gestaltet seinen physischen Raum nach seinen Möglichkeiten (Kapital) und seinem Geschmack |
sozialer Raum | ...ist ein theoretisches Konstrukt, ein Koordinatensystem, in dem der Mensch anhand seines Kapitals verortet wird; ...entspricht keinem realen Raum; vom sozialen Raum lassen sich Rückschlüsse auf die Position physischen Raums des Menschen ziehen |
Kapital | ...fungiert als Mittel und Einsatz des "Kampfes"; Bourdieu unterscheidet unterschiedliche Kapitalformen; Vom Kapital ist die Position im sozialen Raum abhängig; ...ist gespeicherte "akkumulierte" Arbeit in Form von Material oder verinnerlichter Form; ...ist eine individuelle Kraft |
Kapitalformen | ökonomisches Kapital; kulturelles Kapital; soziales Kapital |
Ökonomisches Kapital | ...ist unmittelbar an Geld gebunden; ...ist jederzeit in einen Geldwert zu verwandeln; ...wird gesichert durch das Eigentumsrecht; Einkommen oder materieller Besitz (Wohnungseigentum, bestimmte Autos) |
Kulturkapital | ...ist wichtiges Startkapital auf dem Karriereweg; ...es gibt Möglichkeiten vor oder verschließt sie; es gibt drei Formen: 1. verinnerlichter, korporierte Zustand; 2. objektiviertes Kulturkapital; 3. insitutionalisiertes Kulturkapital; 4. Symbolisches Kapital |
verinnerlichtes, korporiertes Kulturkapital | Bildung; es bedarf persönlicher Anstrengung und die Investition von Zeit; kann nicht besessen werden; die Bedeutung von diesem Kapital steigt, je seltener seine Träger sind; wird durch "soziale Vererbung" weitergegeben; Übertragung erfolgt in verborgener Form z.B. durch frühe Förderung oder Investition von Bildung |
objektiviertes Kulturkapital | ...ist übertragbar; materielle Trägerobjekte: Gemälde, Bücher, Instrumente; das Potenzial der materiellen Trägerobjekte wird erst dann wirksam, wenn es auch interpretiert und genutzt werden kann (>verinnerlichtes Kapital) |
institutionalisiertes Kulturkapital | akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse, Zeugnisse; der schulische Titel ist ein Zeugnis für kulturelle Kompetenz |
Soziales Kapital | ..speist sich aus sozialen Netzwerken und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe; Es ist von Bedeutung, welche Menschen man kennt, welchen Umgang man hat und welche Beziehungen; soziales Kapital kann die anderen Kapitalformen multiplizieren (in Abhängigkeit von dem Netz der Beziehungen); unaufhörliche Beziehungsarbeit ist für die Reproduktion notwendig; Je geringer das soziale Kapital, desto größer ist die zu investierende Beziehungsarbeit |
Symbolisches Kapital | Kennzeichen: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status; ..ist keine eigene Kapitalform, geht mit den andern Arten einher; ...kann die Bedeutung der andern Kapitalformen steigern |
Ziel von Kapital | ...sind Kapitalanhäufungen und Tranformationen mit geringen Umwandlungskosten und Profitmaximierung |
Der soziale Raum prägt... | ...das Selbst und die Lebensführung; es gibt eine Verbindung zwischen dem Raum, in dem man aufwächst und den Vorlieben und Wahrnehmungsformen, die man hat |
Geschmack | In Verbindung der sozialen Positionen bilden sich Geschmacksformen aus, die sich in bestimmten Praktiken, bevorzugten Nahrungsmitteln, Wohnverhältnissen, Präferenzen in Sportarten, Unterhaltung oder Kunst niederschlagen; "Geschmack bewirkt, dass man hat, was man mag, weil man mag, was man hat."; anhand des Geschmacks lassen sich die Klassen der Gesellschaft unterscheiden (ein Wechsel ist fast unmöglich!) |
Raum der Lebensstile | ...ist das Universum von Eigenschaften, anhand deren sich [...] die Inhaber der verschiedenen Positionen im sozialen Raum unterscheiden |
"herrschende" Oberklasse | ...hat legitimen Geschmack; limitierte Güter werden bevorzugt; es besteht kein Mangel an ökonomisches Kapital oder Zeit; drückt sich aus in Musik, Sportarten, Essen oder der häuslichen Einrichtung; man will sich abheben und nach unten abgrenzen; Luxusgeschmack ist Ausdruck von Macht |
Mittelklasse | ...hat prätentiösen Geschmack; Kleinbürgertum; ist bestrebt den Geschmack der herrschenden Schicht nachzuahmen und sich ihr anzugleichen |
Unterklasse | ...hat Notwendigkeitsgeschmack oder illegitimen Geschmack; Bevorzugung von Volksmusik; Geschmack ist pragmatisch und funktionalistisch; es geht um den Erhalt der Existenzbedingungen |
Habitus | Der Habitus eines Menschen ist seine Seinsweise, er zeigt sich als eine allgemeine Grundhaltung; ...beschreibt eine Art Persönlichkeitsprofil; ...ist eine soziale Struktur, die sich auf den Einzelnen abbildet und zugleich seine Wahrnehmung, sein Denken, Handeln und Empfinden strukturiert; Der Habitus ist das, was wir sind; ..sagt etwas über den Menschen aus (wie er spricht, was er mag, liest und wie er sich kleidet); Habitus ist nicht angeboren, sondern wird erworben |
Habitus ist ein System von Grenzen | "Wer z.B. über einen kleinbürgerlichen Habitus verfügt, der hat eben auch [...] Grenzen seines Hirns, die er nicht überschreiten kann. Deshalb sind für ihn bestimmte Dinge einfach undenkbar, unmöglich [...]" |
Die Freiheit des Einzelnen... | ...liegt in den Grenzen der eigenen Sozialisation und der in den Körper eingeschriebenen Geschichte. |
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