Zusammenfassung der Ressource
Platon
- Paideia: Möglichkeit des
Menschen zur freien
Lebensgestaltung,
Einsicht in den Grund
von Wahrheit und Sein,
Hinwendung zu Wissen
und Erkenntnis
- periagoge
- Umwendung des
Blickes als
Möglichkeit einer
Transformation
- Zu Platon
- 427-347 v. Chr.
- war Schüler von Sokrates
- Aristoteles war Schüler von Platon
- Platon schrieb seine Werke
in Dialogform, in denen
Sokrates ein
philosophisches Gespräch
führt, welches zum
Nachdenken bewegt "und
Bildungsprozesse initiiert."
- Elenktik
- ..ist die Kunst der
Überführung
- Ein Nichtwissender gibt
vor ein Wissender zu sein
und wird mit einem
Dreischritt (Fragen, Prüfen,
Widerlegen) überführt; „Es
entsteht Verwirrung und
Ratlosigkeit – der
Gesprächspartner gibt zu,
dass sein Wissen ein
Scheinwissen war.“
- Mäeutik
- ...ist die
Hebammenkunst
- „So regt Sokrates
nicht nur ein
Umdenken an,
sondern ist auch ein
„Geburtshelfer“,
eine Hebamme bei
der Geburt eigener
Gedanken und
Erkenntnisse und
damit von Bildung
im Sinne der
paideia.“
- Höhlengleichnis
- Zentrales Thema
ist der
Unterschied
zwischen Bildung
und Unbildung
- Menschen sind seit ihrer
Geburt in einer dunklen
Höhle gefesselt und schauen
auf eine Scheinwelt
(Schatten; ein Abbild der
wirklichen Welt)
- Die gefesselten
Menschen halten
diese Scheinwelt
für die richtige
Welt
- Würden die Fesseln
eines dieser Menschen
gelöst werden, könnte
er hinter die Mauer auf
die tatsächliche Welt
blicken. Er würde
vermutlich erstmal
schmerzhaft von dem
Licht geblendet werden
- Der Weg aus
der Höhle
wäre leid- und
schmerzvoll
- Wenn er sich an das helle Licht gewöhnt
hat, kann er die Sonne (die Erkenntnis)
selbst sehen
- Erst die Rückkehr zu den
Gefesselten vollendet
den Erkenntnisprozess
- Anamnesis
- ...ist die
Wiedereinnerung
der
Seele
- Die Sehkraft ist schon
vorhanden, es muss
nur gelehrt werden sie
zu benutzen
- Bildung ist ein
Weg des
"Sehenlernens"
- Die Idee des Guten
- „Das, was der Gefangene erkennt,
sind minderwertige Abbilder des
wahren Seins, mehr nicht.“
- Ontologie
- Die Lehre
vom Sein
- „Die Idee des Gute, […], repräsentiert […]
nicht nur die höchste Form des Seins,
sondern auch die Möglichkeit des
Erkennens.“ (z.B. „die Idee der
Gerechtigkeit, die erst erkannt werden
muss, um in der alltäglichen Welt des
Zusammenlebens von Gerechtigkeit und
Ungerechtigkeit reden zu können.“)
- Sonnengleichnis
- Sonne als
lebensstiftendes Prinzip
oder Möglichkeit des
Erkennbarkeit
- Schönheit alles
Sichtbaren wird
mit Hilfe des
Lichts gesehen
- Licht ist Ursache vom Sehen
und Gesehenwerden von
Wachstum und Nahrung
- Ursache des Lichts ist
die Sonne, ohne welche
kein Leben möglich
wäre
- Was die Sonne für die Welt
des Sichtbaren darstellt,
ist die Idee des Guten für
die denkbare Welt.“
- „So wie die Sonne für das Leben und
das Werden in der natürlichen Welt
notwendig ist und für deren
Sichtbarkeit sorgt, ist die Idee des
Guten das, was den Menschen sehend
macht und das Wirkliche erkennbar
beleuchtet.“
- Orientierung für das menschliche Denken
und Handeln gibt die Idee des Guten
- Die Seele und die Anamnesislehre
- Leib-Seele-Dualismus
- „Der Leib ist das Vergängliche, dem das
Sinnliche anhaftet, die Seele ist der
unsterbliche Anteil des Menschen, dem die
Möglichkeit der Erkenntnis zukommt.“
- Leib (Sichtbare Welt) ist die der
Wahrnehmung und des Glaubens
- Seele (Denkbare Welt) ist die Mathematik
und die Wissenschaft, Ort des Wissens
- Warum den schweren, leidvollen
Weg der Erkenntnis auf sich
nehmen? (Anamnesis)
- Die Seele tritt mit dem Verlust der
Erkenntnis in den Leib des Menschen ein
- Die Seele strebt wieder
nach der Erkenntnis
- Ideen werden nicht neu erworben,
sondern sind ein Erinnerungsakt der Seele
- Das Symposion: Der Eros als Bildungstrieb
- „Hier zeigt sich die
Bestimmung der Philosophie
als ein Streben nach Wissen.
- Eros kann unvollständig mit
Liebe übersetzt werden
- Aristophanes sagt im Symposion
zum Eros, dass ursprünglich ein
drittes Geschlecht existierte, ein
mannweibliches, welches von Zeus
gespalten wurde: "Als nun so ihre
ursprüngliche Gestalt in zwei Teile
gespalten war, ward jede Hälfte
vor Sehnsucht zur Vereinigung mit
der anderen Getrieben [...]"
- Mythos von Eros erklärt,
„warum der Mensch
nach seinem
Seelenverwandten
sucht.“
- „Eros als
Bildungstrieb“
- „Eros als Strebenskraft
nach dem ewigen
Guten und Schönen“
- „Der Eros richtet sich auf die
Erzeugung und Hervorbringung im
Schönen und damit zugleich auf
die dem Menschen eigene
Unsterblichkeit.“ (z.B. durch die
Zeugung eines Kindes)
- Geistige Zeugung:
Erkenntnis, Teilhabe an
der Idee des Wahren
- Bildungstrieb (es ist kein innerer Trieb
gemeint!) entzündet sich an etwas, ist
auf etwas gerichtet
- Bildungsprozess ist ein Bewegtwerden
- Bildung wird bei Platon als
schmerzhafter, aber auch
leidenschaftlicher Prozess
dargestellt
- Eros = Wissbegierde
- Bildung ist nie
abgeschlossen
und findet keinen
letzten Ort der
Ruhe
- „Der Eros und die Periagoge
sind Praktiken der Freiheit.
Die Umwendung erfolgt nicht
nur im Beginn des Aufstiegs
aus der Höhle, sondern in
gewisser Weise auch durch
den Abstieg.“