Erstellt von uteschuette
vor fast 11 Jahre
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Frage | Antworten |
Strukturelles Interview v. Kernberg erfasst | Psychopathologie, Psychodynamik & Persönlichkeitsstruktur. Weitere Bereiche: internalisierte Objektbeziehungen, Identitätsdiffusion- vs. -integration, Abwehrmechanismen |
STIPO-D: Structured Interview for Personality Organisation | Hauptziel: Erstellen einer Strukturdiagnose 7 Skalen: Identität; Objektbeziehungen; primitive Abwehr; Coping / Rigidität; Aggression; Wertvorstellungen; Realitätsprüfung |
OPD-2 Achsen? | 1. Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen 2. Beziehung 3. Konflikt 4. Struktur 5. Psychische und psychosomatische Störungen nach ICD-10 |
OPD-2 Achse II: Beziehung | Kategorisierung des interpersonellen Verhaltens unter Nutzung des zirkumplexen Modells interpersonellen Verhaltens. Dimensionen: Kontrolle und Affiliation |
OPD-2: Achse III | Welche Konflikte werden unterschieden? 1. Autonomie vs. Abhängigkeit 2. Unterwerfung vs. Kontrolle 3. Versorgung vs. Autarkie 4. Selbstwertkonflikte (Selbst- vs. Objektwert) 5. Schuldkonflikte 6. Ödipaler Konflikt 7. Identitätskonflikt |
1. Konflikt Autonomie vs. Abhängigkeit | Bipolare Spannung zwischen Suche nach enger Beziehung und dem Streben nach betonter Selbstständigkeit |
2. Konflikt Unterwerfung vs. Kontrolle | Den anderen dominieren oder sich dem anderen unterwerfen. |
3. Konflikt Versorgung vs. Autarkie | Bei grundsätzlicher Beziehungsfähigkeit sind Beziehung und Erleben von Wünschen nach Versorgung bzw. deren Abwehr geprägt. |
4. Konflikt: Selbstwertkonflikt | Anstrengung zur Anerkennung des Selbstwerts ist übermäßig stark und erfolglos oder anamnestisch gescheitert. |
5. Konflikt: Schuldkonflikt | Schuld wird über ein angemessenes Maß hinaus sich selbst oder dem anderen aufgebürdet. |
6. Konflikt: ödipaler Konflikt | Etwas gelten wollen vs. sich im Hintergrund halten / rivalisieren vs. nachgeben können |
7. Konflikt: Identitätskonflikt (Identität vs. Dissonanz) | Gefühl eines chronischen Identitätsmangels vs. aktives Überspielen von Unsicherheiten in der Identität. |
Weiterhin bei Konflikten möglich: | Abgewehrte Konflikt- und Gefühlswahrnehmung |
Was sind die Dimensionen der Struktur nach OPD-2? | 1. Selbstwahrnehmung und Objektwahrnehmung 2. Steuerungsfähigkeit 3. Emotionale Fähigkeit 4. Fähigkeit zur Bindung |
Was ist Widerstand? | der Ausdruck psychischer Abwehrprozesse |
Wie wird Widerstand klassifiziert? | 1. Nach der zugrundeliegenden Abwehrleistung (Widerstand DURCH Verdrängung) 2. Danach, was in der ther. Beziehung vermieden werden soll (bspw. die Übertragung = Übertragungswiderstand) 3. Danach, was gesichert werden soll (bspw. die Identität = Identitätswiderstand) |
Was ist der Sinn des Widerstands in der therapeutischen Beziehung? | eine subjektiv angemessene Selbstschutzreaktion auf ein unangemessenes (überforderndes) ther. Beziehungsangebot. |
Was ist Übertragung? | Beziehungs-repräsentanzen, die das Erleben des Patienten in der therapeutischen Beziehung bestimmen. In diesen Repräsentanzen schlagen sich konflikthafte frühe Interaktionsprozesse nieder. |
Wozu dient die Analyse der Übertragung? | Sie soll die Hintergründe aktueller Konflikte erkennbar machen und zu einer direkteren Verfolgung eigener Beziehungswünsche führen. |
Was bedeutet "Konfliktinszenierung"? | Ein "alter" psychischer Konflikt wird durch die Übertragung in der gegenwärtigen Beziehung aktualisiert und als Beziehungskonflikt wahrnehmbar. |
Welche Rolle hat die Neuinszenierung des Beziehungskonflikts in der Psychoanalyse? | Sie stellt den Hauptgegenstand der therapeutischen Arbeit dar. Der Inszenierung liegen die Übertragung und Gegenübertragung zugrunde. |
Was ist eine positive Übertragung? | Sie knüpft an positive Beziehungserfahrungen an (der Patient hat Unterstützung und Hilfe in der Entwicklung erfahren). |
Was ist eine negative Übertragung? | Sie zeigt sich in verdeckten feindseligen oder distanzierenden Beziehungsangeboten. Der Patient beharrt auf diesen Erfahrungen, bis er sie verstanden hat. |
Was ist die Selbstobjektübertragung? | Wünsche des Pat. nach Schutz und uneingeschränkter Bestätigung, nicht an den Bedürfnissen des anderen ausgerichtet. |
Was sind objektale Übertragungen? | Konflikthafte Aspekte interpersonaler Beziehungen (negative, erotisierende oder starke positive Übertragungen). |
Was bedeutet Gegenübertragung? | Übertragung des Therapeuten auf den Patienten; in der Therapie entspricht die Gegenübertragung des Therapeuten zuerst den dysfunktionalen Konzepten des Patienten (er "übernimmt" die ihm zugewiesene Rolle), im weiteren Verlauf verändert er seine Rolle in Richtung der eigentlichen Intention des Patienten. |
Was ist Regression "im Dienste des Ichs"? | Reaktivierung spannungsmindernder Verhaltensweisen, von Beziehungswünschen zur Bewältigung belastender Situationen und zur Abwehr situativer Anforderungen. |
Formen der Regression (5) | 1. Regression von Triebbedürfnissen 2. Regression von Ich-Funktionen 3. Regression des Über-Ichs 4. Regression des Ich-Ideals 5. Regression von Objektbeziehungen |
Methodische Besonderheiten der Psychodynamischen Psychotherapie | 1. Konzentration auf die aktuellen intrapsychischen und interpersonellen Konflikte 2. speziele Handhabung der Übertragungsbeziehung 3. Regression wird begrenzt bzw. nur ausnahmsweise gefördert. |
Zentrales Beziehungskonfliktthema (Luborsky) | 1. Wünsche, Bedürfniss, Absichten des Erzählers 2. Reaktionen des Objekts 3. Reaktionen des Subjekts |
Zyklisch-maladaptives Muster nach Strupp und Binder (CPM) | 1. Erwartung des Patienten 2. Verhalten des Patienten 3. Verhalten der anderen 4. Innere Einstellung |
Control-Mastery-Theorie von Weiss und Sampson (1986) | Pathogene Überzeugung des Patienten, dass die Wahrnehmung und Erfahrung bestimmter Affekte gefährlich für sich selber oder die Beziehung zu anderen ist ("Wenn ich Bedürfnisse zeige, werde ich zurückgewiesen"). Durch die Übertragung schafft der Patient eine Situation, in der sich der Therapeut bewähren muss (Beziehungstest), d.h., er muss mit seiner Reaktion die pathogene Überzeugung widerlegen. Gelingt ihm dies, kann der Patient seine Verdrängung aufgeben. |
Interpersonelle Psychotherapie nach Klerman und Weissman (ITP) | Nachgewiesene Wirksamkeit bei affektiven Störungen. Ansatz an den aktuellen Lebensbezügen; ther. Arbeit im Hier und Jetzt; emotionale Bearbeitung interpersoneller Probleme UND Entwicklung nötiger sozialer Fertigkeiten; Reduktion depressiver Symptomatik. |
Reife Abwehrmechanismen | Gruppieren sich um die Verdrängung: Verschiebung, Reaktionsbildung, Rationalisierung, Intellektualisierung, Isolierung |
Unreife Abwehrmechnismen | Gruppieren sich um die Spaltung, lassen strukturelle Defizite vermuten: Spaltung, Projektion, projektive Identifizierung |
Primärer vs. sekundärer Krankheitsgewinn | Angstreduktion vs. aufrechterhaltende Bedingungen |
Welches sind die drei Modelle der Symptomentstehung? | Konfliktmodell Defizitmodell Traumamodell |
Symptomentstehung im Konfliktmodell | Versuchungs-und Versagungssituation - Aktueller KOnflikt - Reaktualisierung eines infantilen Konfliktes - Abwehr - Kompromissbildung zwischen Wunsch und Abwehr - Symptombildung |
Was ist Abwehr? | Unbewusst durchgeführtes, selbsttäuschendes Verhalten mit dem Ziel der Unlustvermeidung und des Schutzes des Selbstbildes |
Abwehrmechnismen | Verdrängung, Spaltung, Projektion, Projektive Identifizierung, Verschiebung, Reaktionsbildung, Rationalisierung, Intellektualisierung, Isolierung, Wendung gegen das Selbst, Identifizierung mit dem Aggressor, Sublimierung |
Symptombildung beim Defizitmodell / Strukturpathologie | Verfügbarkeit der psychischen Funktionen, die das Selbst organisieren, ist eingeschränkt, da bestimmte Ich-Funktionen nicht ausreichend entwickelt wurden. |
Symptombildung beim Traumamodell | Traumata gefährden die strukturelle Integration und können die Ich-Funktionen schwächen. |
Kumulatives Trauma | Mehrere unterschwellige subtraumatische Reize summieren sich zu einem Trauma |
Sequentielles Trauma | Mehrere traumatische Erlebnisse folgen aufeinander |
Typ-1-Traumata | Einmaliges Erlebnis, kurz andauernd (Autounfall) |
Typ-2-Traumata | Langandauerndes Trauma (Geiselhaft, politische Verfolgung) |
Ziel psychodynamischer Diagnostik ist die Erfassung von ... | 1. Symptomatik und subjektiver Bedeutung 2. auslösender Situation 3. biographischer Anamnese 4. innerer Objektwelt und unbewussten Phantasien 5. Psychodynamik (Struktur, Konflikt, Abwehr) |
In welche Verfahren werden projektive Testverfahren unterteilt? | - Formdeuteverfahren - Gestaltungsverfahren - verbal-thematische Verfahren |
Was erfasst das Erstinterview von Argelander? | - obektive Informationen (Nachprüfbarkeit) - subjektive Informationen (Nachvollziehbarkeit) - szenische Informationen! / Vorfeldpänomen! |
Biographische Anamnese nach Dührssen | Gegenwartskonflikt und Vorgeschichte |
Strukturelles Interview nach Kernberg | Erfassung des Strukturniveaus (neurotisch-borderline-psychotisch) |
Strukturelle Analyse sozialen Verhaltens (SASB, Benjamin) | Fragebogenverfahren zur Beziehungsanalyse |
Psychoanalytische Einzeltherapie erfolgt... | mit Hilfe der Übertragungs-, Gegenübertragungs- und Widerstandsanalyse unter Nutzung regressiver Prozesse. |
Tiefenpsychologisch fundierte Einzeltherapie erfolgt... | unter Beachtung von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand bei Konzentration auf den aktuellen Konflikt sowie die Begrenzung regressiver Prozesse |
Supportiv-expressive Psychotherapie nach Luborsky | Psychodynamische Therapieverfahren; angestrebt wird eine Veränderung konflikthafter Beziehungsmuster (vgl. ZBKT) |
Übertragungsfokussierte Psychotherapie nach Kernberg (Transference-focused-Therapy) | Psychodynamische Therapieform: stark strukturierte, manualisierte Langzeitstherapie mit schweren Persönlichkeitsstörungen |
Indikation für analytische Psychotherapie | Fähigkeit zur therapeutischen Ich-Spaltung bei gleichzeitigem Zulassen können der Übertragungsneurose |
Indikation für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie | -Vorliegen eines klar umrissenen unbewussten Konflikts und einer Auslösesituation; Bildung eines Behandlungsfokus möglich |
Was ist eine negative therapeutische Reaktion? | Besondere Form des Widerstands: immer dann, wenn Fortschritte im therapeutischen Prozess eine Besserung wahrscheinlich machen, stellt sich eine Verschlimmerung der Symptomatik ein. |
Was ist der Wiederholungszwang? | Die unbewusste Tendenz, leidvolle Erfahrungen immer wieder aktiv herzustellen und somit Vertrautes zu wiederholen, ohne sich dabei an das biographische Vorbild zu erinnern. |
Was bedeutet Agieren? | Produzieren von Handlungen statt Erinnerungen, in den Handlungen werden unbewusst signifikante Kindheitserinnerungen wiederholt. |
Was bedeutet Regression? | Vorgang, in welchem ein einmal erreichtes Entwicklungsniveau verlassen und zu einem strukturell niedrigeren Niveau zurückgekehrt wird. |
Was bedeutet maligne Regression? | Die maligne Regression bleibt nicht auf die therapeutische Situation begrenzt. Der Patient geht davon aus, dass der Therapeut seine kindlichen Bedürfnisse tatsächlich befriedigen kann. |
Behandlungstechniken in der PA / TP | Abstinenz Neutralität Freie Assoziation / Grundregel Gleichschwebende Aufmerksamkeit Konfrontation Klarifikation Deutung Durcharbeiten Containing Holding Function Korrigierende emotionale Erfahrung |
Abstinenzregel | Fordert von Patient und Therapeut, sich nicht gegenseitig zur Befriedigung ihrer Beziehungswünsche zu gebrauchen. |
Neutralität | Der Therapeut soll einen gleichmäßigen Abstand zu Es, Ich und Über-Ich halten. |
Freie Assoziation | Der Patient soll alles äußern, was ihm in den Sinn kommt. |
Gleichschwebende Aufmerksamkeit | Der Therapeut soll allen Äußerungen des Patienten die gleich Aufmerksamkeit entgegenbringen. |
Konfrontation | Therapeut macht Patienten auf das Vorhandensein eines näher zu betrachtenden Phänomens aufmerksam. Das zu betrachtende wird dem bewussten Ich des Patienten zur Verfügung gestellt. |
Klarifikation / Klärung | Das mit der Konfrontation in den Fokus gerückte Phänomen wird näher betrachtet (wodurch wurde der Zuspätkommende aufgehalten etc.) |
Deutung | Ein unbewusstes Phänomen wird bewusst gemacht. Der Therapeut teilt dem Patienten mit, welche unbewussten Motive er in den Verhaltensweisen des Patienten sieht. |
3 Deutungstypen | Inhaltsdeutung Übertragungsdeutung Widerstands- / Abwehrdeutung |
Inhaltsdeutung | Deutung des Phänomens aus dem vom Patienten berichteten Kontext heraus. |
Übertragungsdeutung | Was will der Patient mit seinem Material über die Beziehung zum Therapeuten sagen? |
Widerstands- und Abwehrdeutungen | Thematisiert wird, dass der Patient sich in einer bestimmten Weise verhält, um etwas zu vermeiden. Noch nicht: was er damit vermeiden will! |
Durcharbeiten | Ausdauernde und geduldige Arbeit gegen den Wiederholungszwang, eine Deutung bewirkt keine dauerhafte Veränderung. |
Containing | Der Therapeut "hebt" für den Patienten noch zu schmerzhafte oder ängstigende Affekte "auf" und sie diesem später in "verarbeiteter Form" in Form einer Deutung anzubieten (introjektive Identifizierung). |
Holding Function | Mütterlich, haltend-stützende Funktion des Therapeuten. |
Korrigierende emotionale Erfahrung (Alexander) | therapeutischer Ersatz für vergangene Deprivation, durch welche entwicklungsbedingte Defizite im Sinne einer Nachreifung repariert werden sollen. |
Regressionbegrenzung bei der TPA | Behandlung im Sitzen, geringere Frequenz, aktivere und direktivere Haltung des Therapeuten |
Fokusbildung in der TPA | Beschränkung auf einen bedeutsamen Konfliktbereich und dessen beziehungsdynamischem Hintergrund. |
Haltende Interventionen | bei strukturell beeinträchtigten Patienten: supportive Imaginationen, Entspannung, Strukturierung, Entpathologisierung |
Prinzip Antwort in der TPA | Bei strukturell gestörten Patienten: selektive authentische Mitteilung der eigenen Gegenübertragungsgefühle durch den Therapeuten. |
Affektualisierung | ein Ereignis oder Verhalten wird dramatisiert. |
Entwertung oder Idealisierung | Objekte werden unbewusst entwertet oder erhöht. |
Identifikation | Anteile der anderen Person werden in das eigen Selbst integriert. |
Intellektualisierung | Angstbesetzter Inhalt wird theoretisch und ohne Gefühl behandelt. |
Introjektion | Bestimmte Anschauungen oder Verhaltensweisen anderer werden in das eigene Selbst übernommen. |
Isolierung | Die Triebregung wird als fremd erlebt und abgetrennt. |
Projektion | Eigene Wünsche, Bedürfnisse etc. werden anderen unterstellt. |
Projektive Identifikation | Eigene Anteile werden abgespalten und in den anderen projiziert. In manipulativer Weise wird der andere dann dazu gebracht, sich entsprechend dieser Projektion zu verhalten. |
Rationalisierung | Im Nachhinein wird eine Scheinbegründung für ein Geschehnis gefunden. |
Regression | Es erfolgt ein Rückzug auf eine frühere Entwicklungsstufe |
Spaltung | Inkompatible Inhalte werden auf verschiedene Objekte aufgeteilt. |
Sublimierung | Triebregung wird auf ein kulturell höherwertiges Ziel verschoben. |
Ungeschehenmachen | Geschehnisse sollen magisch rückgängig gemacht werden. |
Verdrängung | Amnesie für angstbesetzte Inhalte |
Verleugnung | Realität wird grob verzerrt, indem Tatsachen oder Emotionen nicht wahrgenommen werden. |
Vermeidung | Triebregungen werden umgangen. |
Verschiebung | Bedrohlichkeit wird auf ein anderes Objekt verlagert. |
Wendung gegen die eigene Person | Autoaggressive Handlungen werden ausgeführt. |
Reaktionsbildung | Angstbesetzte Inhalte werden durch ihr Gegenteil ersetzt. |
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