Bedarf und Planung, Vorräte und Bestandsführung,
Beschaffung und Logistik, Lieferant
Ziel
termingemäße Sicherung von Lieferungen und Leistungen,
Erreichung einer hohen Lieferzuverlässigkeit
Definition
System der Planung, Organisation und Kontrolle mit
Maßnahmen zur Vermeidung von Lieferstörungen
Projektcontrolling bei der Beschaffung von
komplexeren Investitionsgütern und Projekten
Regelmäßige Feststellung von
Ist- und Soll-Werten
Änderungen und
relevanten Ereignissen
Aktuellen
Ergebnissen
Abweichungen
Leistungsstörungen
Ziel
Kosten- und
Leistungsfortschritte
überschaubar und
nachvollziehbar zu machen, auf
Störungen frühzeitig zu reagieren
Aufgaben und Instrumente
Festlegung von verpflichteten Vereinbarungen Gemeinschaftliche
Koordination der Vorgänge Überwachung nach Meilensteinen
Gemeinsame Projekt- und Statusbesprechungen Berichte und Mitteilungen
Terminüberwachung
Ziele
Unterstützung der Leistungs- und Liefervorgaben
Frühzeitige Erkennung von Fehlentwicklungen
Vermeidung von Abweichungen
Rechtzeitiger Einsatz vorbeugender Maßnahmen
Voraussetzungen
Realistische nach Datum bestimmte Liefertermine vorgeben und
vereinbaren Auftragsbestätigungen verlangen, prüfen und ggf.
nachverhandeln Bedarfstermine aktualisieren und Liefertermine nachziehen
Lieferungen nur dann forcieren, wenn die Waren auch sofort gebraucht
werden Beschaffungsalternativen suchen oder die eigenen Dispositionen
anpassen Mündliche Vereinbarungen notieren und ggf. bestätigen lassen
Pragmatische Ansätze
der Terminsicherung
Nicht abwarten, bis der Bedarfsträger reklamiert (Initiative beim Einkäufer,
Information durch die Betriebe über die Betriebsabläufe und Information der Betriebe
über die Marktgegebenheiten) Terminvorgaben, die kürzer als die Lieferzeit sind,
überprüfen (Betriebsnotwendiger Bedarfstermin, Notwendigkeit des Einsatzes für meist
kostspielige Sondermaßnahmen) Meilensteine vereinbaren, besonders bei Gütern
mit langen Entwicklungs-, Produktions-, und Lieferzeiten sollen messbare
Arbeitsschritte definiert, terminiert, vereinbart und überprüft werden)
Termin bzw. Leistungssicherungen vereinbaren, für Bestellungen mit hohem Leistungs-, Verzugs-
oder Störungsrisiken sollen Sicherheiten und ggf. Vertragsstrafen vereinbart werden
Terminüberschreitungen sanktionieren (Strafandrohung), Schäden oder Nachteile, die vom
Lieferanten zu vertreten sind, sind auch von ihm auszugleichen Lieferanten in den Betrieb
einladen, drohender Verzug und seine Folgen können im direkten Gespräch vor Ort verdeutlicht
werden Den Lieferanten besuchen, Maßnahmen sachlich besprechen und gemeinsam vereinbaren
Unterstützung bei der Beschaffung von Vormaterial anbieten, Alternativen nennen, Beistellungen
veranlassen Liefererfüllungsgrad des Lieferanten ermitteln und als Argument verwenden
Mahn- und Frühwarnsysteme
Terminsicherung
Vorzeitige schriftliche Fälligkeitshinweise an die Lieferanten mit Aufforderung zur
Bestätigung (Sorgfaltspflicht des Lieferanten) Bei Auftragsvergabe Hinweis auf die
vertragliche und gesetzliche Pflicht des Lieferanten, kritische Entwicklungen rechtzeitig
mitzuteilen Zeitlich aufeinander folgende Liefermahnungen Fälligkeits- oder
Rückstandsprotokolle Problem : Standardisierte und schriftliche Liefermahnungen
haben den Mangel, dass ihnen allgemein eine geringere Dringlichkeit unterstellt wird
Kommunikationsmittel
Standardisierte Mahnschreiben Individuell verfasste
Briefe Faxmitteilungen Telefonische Anforderungen
Maschinelle Datenübertragung Persönliche Besuche
Eingesetzt je nach Dringlichkeit und Bedeutung
Voraussetzung für ein
effizientes Frühwarnsystem
Vorgegebene und forcierte Termine entsprechen dem wirklichen Bedarf
Glaubwürdigkeit der Argumentation des Einkäufers Pragmatischer, wirtschaftlicher
und fallspezifischer Einsatz der Maßnahmen Sicherung der Lieferzuverlässigkeit,
indem eine kommunikative Beziehung mit dem Lieferanten hergestellt wird, die von
gegenseitigem Respekt und Verständnis getragen und leistungsorientiert ausgeführt wird
Terminsicherung AM und NACH Fälligkeit
Überprüfung der Einhaltung vereinbarter Liefertermine,
Rettung überfälliger oder gefährdeter Liefertermine
Überwiegend Routinecharakter Ggf. Terminbüro, zentrale Mahn- und
Kontrollstelle Schaffung einer geeigneten Ablauforganisation (EDV) Erfassung
überfälliger Bestellungen durch DV-System Mahnungen (rechtlicher Druck, in
Verzug setzen, rechtliche Ansprüche), negative Lieferantenbeurteilung
Terminsicherung VOR Fälligkeit
Bemühen, Terminüberschreitung durch planerische oder strategische
Maßnahmen schon im Vorfeld der Bestellung auszuschalten
Terminerinnerungen (Zeit, Kosten) Vereinbarung von Vertragsstrafen (Druckmittel)
Meilensteinpläne (Vereinbarung eindeutiger Terminpläne zur Überprüfung des konkreten
Fertigungsstandes) Verbesserung des Informationsaustausches im eigenen Unternehmen (späte
Bedarfsmeldungen, Änderungen im Absatz- und Produktionsprogramm, Änderungen im Beschaffungsmarkt)
Terminsicherungsmaßnahmen
Suche und Berücksichtigung termintreuer Lieferanten durch entsprechende
Bewertung im Angebotsvergleich Gezielte Maßnahmen der Lieferanten- und
Kontraktpolitik (z.B. Lieferantenerziehung, partnerschaftliche Beziehungen, Multiple
Sourcing, kooperative Vorratshaltung wie Konsignationslager, Vertragsgestaltung
etwa Abrufverträge, genaue Liefertermine, Konventionalstrafen)