Created by Kay Neumann
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Question | Answer |
Rahmenbedingungen der Stadtgründunge im Mittelalter | - gewachsener Siedlungsbereich in strategisch wichtiger Lage - Hohe Produktivtät der Landwirtschaft, ausreichend für Versorgung der Stadt - Bischoffssitz/Klosteranlage mit dazugehöriger Mantelbevölkerung - Handelsplatz mit wichtigem Kreuzungspunkt an Handelsstraße - Stützpunkt des Landesherrn zur Verteidigung des Machtbereichs - Kolonisationsstätte zur Ausweitung des Handels oder Machtbereichs - Reichsstädte mit großer Autonomie |
Merkmale Stadt im Mittelalter | - Überformung röm. Strukturen - Kirche als Mittelpunkt - Stadtmauer, Schutz - Marktplatz - Rathaus, Gericht - "Stadtluft macht frei" - Unabhänigkeit vom Gutsherrn - Handwerk, Arbeitsteilung - Kontinuität von Stadtstrukturen |
4 Strukturprägende Elemente der Stadt im Mittelalter | 1. Sichernde Schale bzw. Mauer, Trennung von Innen und Außen 2. Innere Aufteilungsmuster, bestehend aus Erschließungsnetz und Bauland 3. Sonderbauten die sich aus der Masse abheben 4. zentrale öffentliche Räume, Marktplätze und Marktstraße |
Bevölkerungsentwicklung als Beitrag zum Bau der Städte | von 1000 - 3500 n.Chr. starker Bevölkerungszuwachs. Ca. 3000 Städte werden in dieser Zeit gegründet. ab 3500 n.Chr. sinkende Bevölkerung (Pest). Nach 3500 nur noch 35 neue Stadtgründungen |
Beispiele für Neugründungen nach 3500 | Neuwied am Rhein, Erlangen, Rastatt, Ludwigsburg, Karlsruhe, Ludwigshafen, Mannheim, Wolfsburg |
Rennaisance (1420-1600) | 1430 - 1570 -> Idealstadtpläne 1492 -> Entdeckung Amerikas 1517 -> Reformation (Luther) - Epoche des Humanismus - Wiedergeburt der "Antike" - Entdeckung der perspektivischen Darstellung revolutioniert Städtebau - Faktoren der Standortwahl, Stadtgröße, Grundrissgestaltung, Sicherheit und Funktionalität gewinnen an Bedeutung - Repräsentative Plätze für das öffentl. Leben - Ästhetik (Klarheit, Überschaubarkeit, harmonische Ausgewogenheit) - Teile des städt. Organismus werden als Ganzes verstanden - Paläste, Villen, Privatkapellen prägen Architektur |
Barock (1600-1770) | 1618 - 1648 -> 30. jähriger Krieg 1643 - 1715 -> Frankreich; Ludwig 14. - Gleichmäßigkeit des Ganzen und der Teile - Stadt unterwirft sich absoluter Macht des Landesherrn - Strenge Symmetrie und Ordnung - Stadt als klare Abgrenzung zur Landschaft - Gestaltung der Stadt als Gesamtform (durch Geometrie, Regelmäßigkeit, Perspektive, Dekoration, Kontrast, Harmonie) - Sternanlagen, Grünzüge, Promenaden, Platzfolgen, herrschaftl. Gärten. |
Residenzstädte | - Mauer überflüssig - Herausbildung Fürstentümer (17. Jhrd) - Planmäßiges Anlegen von Residenzstädte - Absolutistischer Herrscher - Städtebau demonstriert Machtanspruch - Zentralistische Verwaltung - Freie Reichsstädte verlieren Privilegien - Gründung von Karlsruhe 1715 |
Klassizismus (1770 -1850) | - Stilrichtung der Architektur, Malerei, Literatur - Ab ca 1770 vorherrschender Stil in Europa und Amerika - Stärkerer Bezug auf Antike - Griechische Vorbilder - Deutliche Ausprägung d. Architektur - Fließender Übergang zum Historismus |
Zeitlicher Überlick | 1420 - 1600 -> Rennaisance 1600 - 1770 -> Barock 1770 - 1850 -> Klassizismus 1805 - 1820 -> Empire 1815 - 1848 -> Biedermeier (Vormärz) 1820 - 1900 -> Historismus 1895 - 1910 -> Jugendstil Ab 1910 -> Technischer Funktionalismus 1919 - 1933 -> Bauhaus |
Stadterweiterungen/Industrialisierung/Günderzeit (ab 1850) - Ausgangslage | - Landflucht - Schleifung von Festungsanlagen - Technischer Fortschritt - Kaum Wohnbaugesetzgebung |
Industrialisierung/Gründerzeit - Leitbilder | - Aufhebung des Land-Stadt-Gegensatzes - Blockbebauung / Parzellierung - Straßenfluchtlinien - Einheitliche Traufhöhe - Hohe Dichte - Orthogonales Raster - Boulevards, Plätze - Adressbildung der Gebäude - Ornamentale Fassadengestaltung |
Haussmann-Plan Paris (1851 - 1870) | - Aufwertung der Innenstadt - Barocke Boulevards - Einheitliche Fassadengestaltung - Enteignungen - Kanalisation, Beleuchtung - Soziale Infrastruktur - Verdrängung der Armen - Kampf gegen Aufständige - Blickpunkte der Stadt durch Boulevards verbinden - Zerstörung des mittelalterl. Paris - Städtisches Gesamtbild hat Vorrang vor der Architektur |
Mietshausbebauung Berlin (Hobrecht-Plan) | - Kanalisationsplan - Straßenfluchtlinien - Große Baublöcke - Starke Privateigentümer - Eisenbahn-Barrieren - Einzelparzellierung - Seitenflügel und Hinterhäuser - Klare Abgrenzung öffentlicher / privater Raum - Mietspekulation |
Inhalt und Zweck der Hauptstadtplanung im 19. Jahrhundert | - Verkehr - Sanitärer Bestand - Brandsicherheit - Sanierung - Innere Sicherheit - Segregiertes Wohnen |
Lebensbedingungen in Mietshausstadt - Vorteile | - In der Regel gute Bausubstanz - Flexible Grundrisse - Parzellierung - Kompakte Struktur, Urbanität - Funktionale Mischung |
Lebensbedingungen in Mietshausstadt - Kritik | - Schlechte Wohnverhältnisse - Hygienische Misstände - Hohe Dichte, Überbelegung - Spekulation, Wuchermieten |
Merkmale der europ. Stadt nach Häusermann | - Urbanität und Polarität - Identität und Veränderung - Markt und Demokratie - Öffentlichkeit und Privatheit - Mischung und Trennung - Dichte und Freiraum - Kontinuität und Unterschied - Ungleichheit, Ungleichwertigkeit, Ungleichzeitigkeit |
Gartenstadt nach Howard | - Selbstständige Städte mit 32.000 EW - Verknüpfung Land-Stadt - Integration Wohnen - Landwirtschaft - Industrie - Gemeinschaftseigentum - Netzwerk von Gartenstädten - Großstadt-Kritik - Vorbild für späteren Städtebau |
Werkssiedlung im Ruhrgebiet | - Siedlungsbau Nahe Industrie - Abhängigkeit vom Arbeitgeber - Reproduktion der Arbeitskraft - Vorbild Gartenstadt - Städtebaul. Gesamtkonzept. - Gestalterische Details - Gärten zur Selbstversorgung |
Stadt der Moderne - Leitbilder | - Moderne Bauweise - Flachdächer - Charta von Athen 1933 - Funktionstrennung - Licht, Luft, Sonne - Utopien einer neuen Gesellschaft - Soziale Gerechtigkeit - Sozialer Wohnungsbau - Technikgläubigkeit |
Charta von Athen | Wurde 1933 vom CIAM (Internationaler Kongress für neues Bauen) verabschiedet. In Ihr wurde festgelegt wie moderne Städte zu bauen seien |
Wichtige Thesen der Charta von Athen | - Wohnviertel müssen die besten Standorte einnehmen, und über bequem gelegene Grünflächen verfügen - Die Festlegung von Wohngebieten muss unter hygienischen Gesichtspunkten betrachtet werden - Keine Aufreihung von Gebäuden längs der Verkehrsstraßen - Abriss ungesunder Häuserblöcker zur Gesundung angrenzender Viertel - Parks, Wälder, Sportanlagen, Stadien, Strandbäder etc sollen gut verfügbar sein - Industrie unabhängig vom Wohngebiet und in anderem Teil der Stadt - Industriegebiete brauchen gute Infrastrukturanbindungen - Verkehrsstraßen müssen klassifiziert werden - Fußgänger müssen andere Wege als Fahrzeuge benutzen - Große Verkehrsströme sollen durch Grünstreifen isoliert werden Stadt ist nur Teil eines Ganzes, welches ihre Region bildet. |
Wirkung der Charta von Athen bis heute | - Trennung von Wohn- und Industriegebiet - BundesImmissionsschutzgesetz - Reine Wohngebiete - Reine Industriegebiete |
Speer-Planung für Berlin | - Hauptstadt "Germania" für das 3. Reich - Nord-Süd-Achse - Monumentaler Städtebau - Abrissplanungen von Wohnblöcken - Umsiedlung und Vernichtung der Juden - Zerstörung kultureller Werte |
Sozialistischer Städtebau | - Zugrunde liegt das Prinzip des Organischen - Berücksichtigung historisch enstandener Strukturen - Zentrum der Stadt ist polit. Mittelpunkt der Bevölkerung - Auf Plätzen finden Demos, Aufmärsche, Volksfeste statt - Stadt in Garten zu verwandeln ist unmöglich - Vielgeschossige Bauweise ist wirtschaftlicher - Stadtplanung ist die Grundlage architektonischen Gestaltens |
Großsiedlungen in industrieller Bauweise | - Sozialistische Stadtgründungen gegen die alte Stadt - Plattentyp WBS 70 - Städtebau durch Ingenieure - Einheitliche Grundrisse - Gleichheitsideal als ideologie - Soziale Mischung - Gute Ausstattung und Infrastruktur - Bauliche und technische Mängel |
Charakteristika des Wohnungsbau der DDR | - 1949 als Stunde Null - Ideolog. Kritik am Altbaubestand - Lösung der Wohnungsfrage als Parteitagsbeschluss - Auflösung von Einzeleigentum - Geringe Mieten, kaum Instandhaltung - Keine Wirtschaftlichkeit - Verlust von Handwerk - Neubauwohnung als sozialer Aufstieg |
Leitlinien des Wohnungsbau der DDR | - Wiederaufbau in nationaler Tradition - Beseitigung von Kriegszerstörung - Erhaltung von Infrastruktur - Bauten "nationaler Tradition" - Umbau der Stadtzentren - Entdichtung und Funktionstrennung - Entwertung der Altbauquatiere - Innerstädt. Flächensanierung - Großsiedlungen am Stadtrand - Mangelnde Instandhaltung und Modernisierung - Plattenbau |
Leitlinien des Städtebaus der Nachkriegsmoderne (1970) | - Zukunftsgläubigkeit - Unbeschränktes Wachstum - Negation der Vergangenheit - Flächensanierung - Entdichtung - Funktionstrennung - Aufgelockerte Stadt - "Licht, Luft und Sonne" - Autogerechte Stadt - Vom Block zur Zeile |
Zentrale Erkentnisse der Nachkriegszeit | - In Westeuropa bleiben Eigentumsverhältnisse unangetastet - Wiederaufbau mit einheitlichem Bild - Punkt und Zeilenbebauung - keine Adressbildung - keine Eckhäuser - Stadtlandschaft - fließende, großzügige Freiräume - Geringe Dichte - Funktionstrennung - getrennter Verkehr |
Großraumsiedlungen der 60er/70er | - Wohnungsbaugesellschaften als Bauherrn - große Parzellen - Sozialer Wohnungsbau - Leitbild Urbanität durch Dichte - Mäanderförmige Strukturen - Familiengerechte Grundrisse - Gute Ausstattung - Einzelhandelszentren, kaum Gewerbe - Große Freiflächen, kaum Adressbildung - Undefiniertes Wohnumfeld - Gute Autoanbindung - Häufig schlechte ÖPNV-Anbindung |
Autogerechte Stadt ab den 60ern | - Achsenkonzept - Bandstadt - alle 6km Autobahnauffahrt - Kombination von Flächensanierung und Straßenbau - Trennung der Verkehrsarten - U-bahnbau |
Tendenzen der Siedlungsentwicklung | 1850 - 1945 -> Urbanisierung Ab 1950 -> Suburbanisierung ab 1970 -> Deurbanisierung ab 2000 -> Reurbanisierung |
Problem der Städte zu Beginn der 70er Jahre | - Charakterlose Wohnviertel am Rande der Innenstadt - Aus dem Boden schießende neue Stadtteile - Verkehrsstaus - Dunstglocken, Müllberge, Umweltverschmutzung - Steigender Flächenverbrauch - Verschuldung der Städte |
5 Konsequenzen für einen Wandel der Städte | - intensivere Stadtforschung - Durchdachte Konzeption für Stadtentwicklung - Neues Verständiss für Stadtplanung - Bessere Verwaltungs- und Steuerungstechniken - Bessere Regionale Kooperation |
Wissenschaftlichkeit der Planung | - Grüdung der ersten Raumplanungsstudiengänge - Partizipation in der Planung - die "postmoderne" Stadt - Reform des Planungsrechts, Stadtentwicklungspläne, Umweltschutz in der Planung |
Maßnahmen der Flächensanierung | - Aufkauf, Enteignung - Großflächiger Abriss - Förderung sozialer Wohnungsbau - Sanierungsträger - Autobahnplanung |
Folgen der Flächensanierung | - Zerstörung von Stadtstrukturen - Bewohnerverdrängung - Entdichtung, Entmischung - Fehlende Instandhaltung - Leerstand in Altbauquatieren - Soziale Segregation |
Nachhaltige Stadtentwicklung | - Vorsorgender Umweltschutz - Haushälterisches Bodenmanagement - Bauökologie und Energiekonzepte - Städteverträgliche Mobilitätssteuerung - Sozialverantwortliche Wohnungsversorg. - Soziale Integration - Standortsichernde Wirtschaftsförderun - Nutzungsmischung |
Zentrale Erkenntnisse der 1990er | - gesellschaftspolitische Änderungen - Zuwanderung - Globalisierung - Planerische Herausforderungen - Militärische und Zivile Konversion - Stadterweiterungen - Großsiedlungen - Flächeninanspruchnahme - Leitbild Nutzungsmischung - Kompakte Stadt, Reurbanisierung - Leitbild der nachhaltigen Stadtentwicklung - IBA Emscher Park - Paradigmenwechsel - "Perspektivischer Inkrementalismus - Handlungsorientierung in Projekten - Projektentwicklung - Stadtmarketing - Ökonomisierung der Planung |
Rahmenbedingungen der 2000er | - 9/11 Krieg gegen den Terror - Osterweiterung der EU - Erstarken Autokrater Regime - Wirtschaftskriese DE - Agenda 21 - Verstärkter Klimawandel - Energieeffiziente Stadt - Atomausstieg - Demographischer Wandel - Verstärkte Zuwanderung - Städtemarketing - Zwischenstadt - Urbanisierung - Leipzig Charta 2007 - Digitale Stadt |
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