Klinische Psychologie Klausurfragen

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Flashcards on Klinische Psychologie Klausurfragen, created by KeepOnImproving 錦鯉 on 14/04/2020.
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Question Answer
Was versteht man unter Psychotherapie? Definition: Psychotherapie ist die Behandlung von psychischen und körperlichen (psychosomatischen) Störungen und Krankheiten durch gezielten Einsatz von psychologischen Techniken (Behandlung mit seelischen Mitteln) unter bewusster Nutzung der Beziehung zwischen Arzt und Patient.
Was sind die I ndikationen für eine Psychotherapie?  Psychogene, Psychoreaktive, „neurotische" Störungen  funktionelle, psychosomatische Störungen  organische Erkrankungen mit sekundären psychischen Veränderungen ( somatopsychische Störung)  Persönlichkeitsstörungen  Suchterkrankungen (einschl. Essstörungen).
Welche Voraussetzungen muss ein Patient für eine Psychotherapie mitbringen? Nennen Sie drei und erklären Sie diese.  Therapiemotivation, Leidensdruck  Introspektionsfähigkeit  Fähigkeit zur kritischen Selbstprüfung  Frustrationstoleranz, Konfliktbereitschaft, Ausdauer  Beziehungsfähigkeit.
Welche Voraussetzungen muss ein Therapeut für eine Psychotherapie mitbringen?  fachliche Kompetenz  Empathie (einfühlendes Verstehen)  emotionale Wärme (Zuwendung)  Echtheit des Verhaltens („Selbstkongruenz“ / authentisch) Qualifizierte Psychotherapie setzt eine mehrjährige Weiterbildung mit Supervision und Selbsterfahrung voraus (z.B. in Balint Gruppen).
Auf welchen Grundelementen basiert Psychotherapie Psychotherapie beruht auf:  emotionaler Beziehung  Einsichtsgewinnung  Konfliktbearbeitung  Umorientierung Der Patient muss zu „seinem" Therapeuten eine vertrauensvolle, mit positiven Gefühlen besetzte Beziehung entwickeln und herstellen können. Die Fähigkeit zur Selbstkritik und ein „In sich Gehen" sind die Basis für die Bearbeitung von Konflikten.
Wie lassen sich Psychotherapie Verfahren formal einteilen? Formal lassen sich die Verfahren einteilen nach  der Zahl der behandelten Personen: z.B. Einzel --, Paar --, Familientherapie.  dem Medium, in dem die Therapie stattfindet (Gespräch, Gruppenprozess, künstlerische Aktivität).  den therapeutischen Wirkfaktoren (Suggestion, Lernen, Einsicht).  Theorie/Modellvorstellung des Therapeuten
Wie lassen sich Therapieverfahren inhaltlich unterscheiden?  „zudeckende“, stützend supportive P sychotherapie  „aufdeckende“ Psychotherapieverfahren (diese Verfahren werden auch unter dem Begriff „tiefenpsychologisch fundiert" subsummiert).  experimentell lernpsychologisch fundierte Therapieverfahren (z. B. Verhaltenstherapie).
Wie lassen sich Therapieverfahren inhaltlich unterscheiden?  „zudeckende“, stützend supportive P sychotherapie  „aufdeckende“ Psychotherapieverfahren (diese Verfahren werden auch unter dem Begriff „tiefenpsychologisch fundiert" subsummiert).  experimentell lernpsychologisch fundierte Therapieverfahren (z. B. Verhaltenstherapie).
Nennen Sie drei der bekannteren Psychotherapieverfahren.  klassische Psychoanalyse  andere tiefenpsychologisch analytisch orientierte Verfahren  Gesprächspsychotherapie  kognitiv behaviorale Therapie = Verhaltenstherapie  humanistische Therapieverfahren  systemische Therapien (Paar und Familientherapie)
Nennen Sie drei Einsatzmöglichkeiten von Entspannungsverfahren.  Vor potentiell belastenden Situationen  Nach belastenden Situationen zur Senkung der Aktivierung  Bei Patienten mit Angststörungen ( z.B.Phobien  Angst und Entspannung sind inkompatible Zustände  Bei Patienten mit psychosomatischen Beschwerden  Bluthochdruck  Spannungskopfschmerz  Bei Patienten mit Schlafstörungen
Was versteht man unter autogenem Training? Das autogene Training ist ein Übungsverfahren, bei dem es zu einer Umschaltung und Umstimmung der vegetativen Funktionen kommt, die sonst einer direkten Willensbeeinflussung nicht oder nur sehr schwer zugänglich sind. Die Selbstentspannung erfolgt in einer bestimmten Körperhaltung.
Was versteht man unter p rogressiver Muskelrelaxation nach Jacobson  Bei der progressiven Muskelrelaxation werden nacheinander bestimmte Muskelgruppen angespannt und entspannt, wobei sich die Entspannung schließlich über den ganzen Körper erstreckt.  Entspannung geht mit entspannten Muskeln einher bzw. ein entspannter Körper führt zu einem entspannten Geist
Was versteht man unter dem Biofeedback Verfahren  Alternatives Verfahren zur aktiven Stressbewältigung  Herstellung einer bewussten Wahrnehmung konkreter physiologische Vorgänge wie Herzschlag, Atmung, Muskelspannung oder Durchblutung mit Hilfe medizintechnischer Geräte (Erkennen der Auslöser für Schmerzen und Stress)  Ziel: Selbst gezielt „unbewusste“ Prozesse verändern  Anwendung: Therapie von Kopf und Rückenschmerzen, Migräne, Durchblutungsstörungen, Inkontinenz, Schlafstörungen, Ängsten und Phobien.
Was versteht man unter Ätiologie? Was versteht man unter Ätiologie?  Lehre von den Krankheitsursachen  Die Ätiologie beschäftigt sich mit der Ursache von Erkrankungen und ihren auslösenden Faktoren (in der Abgrenzung zur Pathogenese).  in der Klinischen Psychologie oftmals schulenspezifisch geprägt (Lerntheoretische --, Humanistische --, Psychodynamische --, biologische --,…  Unterscheidung in auslösende und aufrechterhaltende Bedingungen  In der medizinischen Diagnostik wird umgangssprachlich auch die Ursache einer Krankheit selbst als Ätiologie bezeichnet.
Was versteht man unter Pathogenese? Die Pathogenese beschreibt die Entstehung einer physischen oder psychischen Erkrankung oder den Verlauf eines krankhaften Prozesses bis zu einer Erkrankung. Die Beschreibung der Ursache einer Krankheit wird im Gegensatz dazu als Ätiologie bezeichnet.
Was versteht man unter Pathologie? Der Begriff Pathologie bezeichnet als Teilgebiet der Medizin die Lehre von den abnormen und krankhaften Vorgängen und Zuständen von Lebewesen und deren Ursachen. Kurz ist Pathologie die Krankheitslehre und Krankheitsforschung.
Was versteht man unter Diagnostik? Unter der Diagnostik versteht man die Gesamtheit aller Massnahmen , die zur Erkennung (Diagnose) einer Krankheit führen. Die Diagnostik umfasst Verfahren wie die Anamnese, die körperliche und die weiterleitenden apparativen Untersuchungen sowie Analysen von Körpergeweben und Ausscheidungen. Hilfsmittel, die im Rahmen der Diagnostik eingesetzt werden (z.B. Reagenzien), nennt man Diagnostika
Was versteht man unter Komorbidität? Als Komorbidität bezeichnet man in der Medizin das Auftreten zusätzlicher Erkrankungen im Rahmen einer definierten Grunderkrankung. Die Zusatzerkrankung stellt ein eigenes, diagnostisch abgrenzbares Krankheitsbild dar, das nicht selten kausal mit der Grunderkrankung zusammenhängt. Die Zusatzerkrankung kann aber auch unabhängig von der Grunderkrankung sein ("Gleichzeitig Flöhe und Läuse haben").
Was versteht man unter Epidemiologie?  Erhebung der Häufigkeit bestimmter psychischer Störungen sowie mögliche Korrelate.  Die Epidemiologie ist ein Teilgebiet der Medizin, das die Verteilung von Krankheiten in einer Bevölkerung und die damit zusammenhängenden Variablen untersucht.  Die Epidemiologie ermöglicht zum Beispiel Aussagen über die Häufigkeit bzw. Seltenheit einer Erkrankung in einer Population. Das entsprechende Adjektiv heißt epidemiologisch
Was versteht man unter Prävalenz? Anteil der Personen in einer definierten Population, die das interessierende Symptommuster aufweist. Oftmals zusätzlich Zeitangaben:  Punktprävalenz: Prävalenz an einem definierten Stichtag  12 Monats Prävalenz: Anteil der betroffenen Personen innerhalb eines Jahres  Lebenszeitprävalenz: Wahrscheinlichkeit, irgendwann im Leben am entsprechenden Symptommuster zu leiden
Inzidenz Anzahl der Neuerkrankungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums
Was versteht man unter Differenzialdiagnostik?  Als Differentialdiagnose bezeichnet man die Gesamtheit aller Diagnosen, die als Erklärung für ein Symptom möglich sind  Unterscheidung und Ausschluss ähnlicher Störungen Beispiel: stereotype Handlungen bei Zwang/Schizophrenie
ICD-10 Kapitel nennen ICD 10 GM 2018 > Kapitel V > F00 F99 Psychische und Verhaltensstörungen, inkl. Störungen der psychischen Entwicklung F00 F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen F10 F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F20 F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F30 F39 Affektive Störungen F40 F48 Neurotische, Belastungs und somatoforme Störungen F50 F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren F60 F69 Persönlichkeits und Verhaltensstörungen F70 F79 Intelligenzstörung F80 F89 Entwicklungsstörungen F90 F98 Verhaltens und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit und Jugend F99 F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
Was versteht man unter Psychoanalyse? „Psychoanalyse" bezeichnet 1. eine Theorie zur Erklärung psychologischer und psychopathologischer Phänomene 2. ein psychotherapeutisches Behandlungsverfahren  Wurde von Sigmund Freud entwickelt  beruht auf der Annahme, dass entscheidende Determinanten menschlichen Verhaltens unbewusst sind.
Erläutern Sie das Instanzen Modell der Persönlichkeit. dfgh
Was ist das Ziel der Psychoanalyse?  aus früheren Ängsten heraus verdrängten Triebimpulse werden bewusst gemacht  Erkennen, dass jeder Mensch ständig Triebe und Wünsche mit den Geboten und Verboten der Realität in Einklang bringen muss (Es lch --/Es Über lch Konflikte).  unbewusste Widerstände, die (auch) in der aktuellen Wahrnehmung auftreten, erkennen (sog. Widerstandsanalyse).  entwickelte Abwehrmechanismen aufgeben
Welche Abwehrmechanismen kennen Sie? Nennen Sie drei und erläutern Sie diese näher. Abwehrmechanismen dienen der Neutralisierung:  Projektion  Rationalisierung  Konversion ( Somatisierung  Sublimierung  Verschiebung  Regression  Identifikation  Reaktionsbildung (Überkompensation)
Was versteht man unter der Freien Assoziation?  Aufforderung an den Patienten, alles zu sagen, was ihm einfällt („freie Assoziation").  Dadurch Förderung der Regression des Patienten  Lockerung der Orientierung am Realitätsprinzip  Herstellung der Übertragung erleichtern
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Abstinenzregel? Warum macht die Abstinenz des Therapeuten Ihrer Ansicht nach Sinn?  Keine Äußerung eigener Meinungen des Therapeuten  Keine Kontaktaufnahme mit dem Patienten außerhalb der Therapie  Keine Kontaktaufnahme mit den Angehörigen des Patienten (sofern
Erläutern Sie die Individualpsychologie im Sinne Alfred Adlers. Adler entwickelte die Individualpsychologie, in der er neben der Bedeutung angeborener „Organ Minderwertigkeit" (z.B. Missbildungen) aus pathogenen frühkindlichen Erziehungseinflüssen resultierende Frustrationen und Minderwertigkeitsgefühle betonte. Diese zögen starken Geltungstrieb und übertriebenen Willen zur Macht nach sich, um tief verankerte Unsicherheiten zu überdecken. Bei ihm rückten mitmenschliche, gesellschaftliche Beziehungen und die Analyse des Lebensstils ins Blickfeld.  Die Individualpsychologie ist ein vor allem aus der Therapiepraxis entstandenes psychologischen System, das ein erstes Gesamtpsychotherapiemodell bildet.  Der Begriff Individualpsychologie betont die unteilbare Einheit von Körper, Seele und Geist des Individuums  Das gesamte seelische Geschehen zieht an einem Strang, d.h. das Unbewusste führt kein Eigenleben.  Denken, Fühlen, Handeln, Wahrnehmen, Lernen stehen alle im Dienst einer einheitlich ausgerichteten Motivation.  Ähnlichkeiten zur Ganzheits und Gestaltpsychologie 1. Minderwertigkeit 2. Kompensation 3. Gemeinschaftsgefühl
Welches Menschenbild vertritt die Individualpsychologie?  Der Mensch wird als im Grunde positiv betrachtet, als eine unteilbare Einheit und ein bewusstes Wesen, das ganzheitlich und zielgerichtet reagiert.  Der Mensch ist einmalig in seiner Person.  Mensch ist von Geburt an ein soziales Wesen.  Ziel eines jeden Individuums ist das Streben nach Überlegenheit (angeboren) und im positiven Sinne nach  Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg, dieses Ziel zu erreichen. Adler bezeichnet dies als den Lebensstil des Individuums.  Störungen des Individuums resultieren aus einem pathologischen Lebensstil.  Die “Entmutigung” eines Individuums, vom Kleinkindalter an, ist der stärksten Faktor, der eine Entwicklungsstörung auslöst.  Interessant ist (kausal gesehen) der Entmutigungsgrund.  Deswegen ist auch bei der Therapie das Symptom uninteressant und austauschbar.
Wie unterscheidet sich die Individualpsychologie von der Psychoanalyse? überlegen
Was versteht die Analytische Psychologie unter dem Kollektiven Unbewussten?  Das kollektive Unbewusste ist eine Zusammenfassung aller Erfahrungen unserer Vorfahren.  Wissen der Menschheit, das wir alle von Geburt an besitzen. Das kollektive Unbewusste beeinflusst alle Aspekte des Lebens besonders emotionalen Aspekte.  Erkenntnisse über diese Ursprünge helfen, Einflüsse bewusst zu sehen und zu studieren.  Das kollektive Unbewusstes kann nur durch Reflexion des eigenen Bewusstseins und des Lebens erkannt werden. werden.  Sammlungen von Einflüssen, die das kollektive Unbewusstsein füllen, werden Archetypen genannt.  Jung bot dafür auch noch andere Namen an, wie Ominante , Imagos , Mythologische Bilder oder Ur Bilder.  All diese Namen wurden später dem Begriff «Archetypen» untergeordnet.
Welche unterschiedlichen Auffassungen hatten Siegmund Freund und C.G. Jung vom „Unbewussten“?  Sigmund Freud stritt sich mit Jung über die Auffassung des Unbewussten, das in der Analytischen Psychologie sehr weitgefasst ist. (Es kam zum Zerwürfnis.)  Die Psychoanalyse sieht die Inhalte des Unbewussten hauptsächlich aus der persönlichen Vergangenheit determiniert.  Die Analytische Psychologie ….. Archetypen…. (siehe vorherigen Folien)
Nennen Sie die klassischen Schritte des diagnostischen Prozesses. 1. Definition einer spezifischen psychodiagnostischen Fragestellung, die den Einsatz wissenschaftlichen Instrumentariums gebietet 2. Erhebung relevanter Daten des Merkmalträgers i.d.R fokussiert, basierend auf Hypothesen/ Annahmen über den Merkmalsträger 3. Erstellen einer (Verdachts --)Diagnose unter Berücksichtigung von Vergleichsdaten (Urteilsbildung) 4. Ableitung angemessener nächster Schritte (Beratung/ Therapie/ Gutachten/ Training/ Information …) Herausforderung: Die Metapher eines linearen Prozesses reicht oftmals nicht aus Feedback Schleifen einbauen!
Was ist der Unterschied zwischen dem eigenschaftstheoretischen und dem verhaltenstheoretischen Konzept? Eigenschaftstheoretisches Konzept  Konkret beobachtetes bzw. messbares Verhalten…  Z.B. andere Menschen beschimpfen, Schlagen, Autos zerkratzen  …lässt auf ein nicht beobachtbares Konstrukt schließen  Z.B. Aggressivität  Die Eigenschaft ist dann gekennzeichnet durch  Häufigkeit (täglich, wöchentlich…)  Intensität (gering, hoch…)  Das konkrete Verhalten ist „Indikator“ für die Eigenschaft  Verhaltensvorhersage wird möglich, da angenommen wird, dass die Eigenschaft auch in anderen Situationen Verhalten bestimmt  diagn . Verfahren u.a. Persönlichkeitstests/ Fragebogen
Verhaltenstheoretisches Konzept  the best predictor of future is past performance  Nicht die Eigenschaft die eine Person „hat“ steht im Vordergrund, sondern was eine Person „tut“.  Verhaltensvorhersage/ Diagnostik orientiert sich dann an  Dem Kontext in dem Verhalten auftritt  Der Qualität und Intensität des konkreten Verhaltens  Den Folgen des Verhaltens für Individuum und Umwelt  Möglichen Rückwirkungen einer Verhaltensänderung für Individuum und Umwelt  diagn . Verfahren: u.a. Verhaltensbeobachtung, Interviews mit Probanden selbst oder Bekannten, Erkundung der Vorgeschichte, Fragebogen
Erläutern Sie das SORKC Modell. Modell in der kognitiven Verhaltenstherapie ("horizontale Verhaltensanalyse“)  dient dazu, Verhalten zu diagnostizieren, zu erklären bzw. zu verändern  Sammlung von Informationen zu einem Problem und Aufzeigen von Zusammenhängen und Bedingungen  Ordnen von Informationen rund um verschiedene Verhaltensauffälligkeiten  Erstellung eines Therapieplans SORKC Modell ( Kanfer & Saslow , Verhaltens und Bedingungsanalyse: Systematisierung der Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Problemverhaltens und darauf aufbauend Therapieplanung Analyse des Problemverhaltens nach folgenden Prozessaspekten:  S= Situative Merkmale / Stimulus  O= Organismusvariable  R= Reaktionskomponente  K= Konsequenzen  C= Kontingenzverhältnis
Erläutern Sie das SORKC Modell zunächst allgemein und dann am Beispiel Depression. 1  S (Stimulus): erfasst die Bedingungen, die ein bestimmtes Verhalten auslösen. (Unter welchen Umständen kommt es zum Auftreten des Verhaltens?)  O (Organismus) steht für die individuellen Ausgangsbedingungen. (Was erlebt die jeweilige Person?)  R (Reaktion) bezeichnet das Verhalten, das der Reizsituation folgt. (Wie ist das Verhalten der jeweiligen Person?)  K (Kontingenz) steht für die zeitliche Abfolge von Reaktionen. (Welcher Zusammenhang steht zwischen dem Verhalten und den Folgen?  C (Konsequenzen) bezeichnet die Konsequenzen des jeweiligen Verhaltens. (Welche negativen bzw. positiven Konsequenzen hat das Verhalten?) SORKC Modell am Beispiel Mittelgradige depressive Episode (F32.1) bei zumindest dependentem und ängstlich vermeidendem Persönlichkeitsstil S (Stimulus): Unter welchen Umständen kommt es zum Auftreten des Verhaltens?  multiple Belastungen aufgrund  Konflikte am Arbeitsplatz  gescheiterte Beziehung
Erläutern Sie das SORKC Modell zunächst allgemein und dann am Beispiel Depression. 2 O (Organismus): individuellen Ausgangsbedingungen: Was erlebt die jeweilige Person? Psychologische Vulnerabilitäten durch lebensgeschichtliche Entwicklung und frühe Erfahrungen mit Trennung, Überbehütung und Konfliktvermeidung  überdauernder dysfunktionaler kognitiver Schemata  abhängige und selbstunsichere Persönlichkeitsstruktur  überdauernden Selbstunsicherheit  Bindungsunsicherheit  mangelnde Konfliktfähigkeit R (Reaktion) / Verhalten, das der Reizsituation folgt: Wie ist das Verhalten der jeweiligen Person?  R phys = Anspannung, Unruhe, Schlafstörungen  R mot . = Rückzug, Passivität  R emot . = Angst, Niedergeschlagenheit  R kogn . = selbstabwertende Gedanken
Erläutern Sie das SORKC Modell zunächst allgemein und dann am Beispiel Depression. 3 K (Kontingenz) / zeitliche Abfolge von Reaktionen: Welcher Zusammenhang steht zwischen dem Verhalten und den Folgen?  Intensiviert und aufrechterhalten wird die gesamte Symptomatik durch wechselseitige Beeinflussungen: Depressive Symptome und Denkmuster sowie sozialer Rückzug und dementsprechend ein Mangel an Unterstützung und positiven Aktivitäten stehen in einem Wechselwirkungsprozess, in dem eins das andere bedingt und im Sinne eines Teufelskreises verstärkt. C (Konsequenzen) des jeweiligen Verhaltens: Welche negativen bzw. positiven Konsequenzen hat das Verhalten?  negative Verstärkung: Rückzug entlastet kurzfristig  indirekte Bestrafung: Rückzug bedeutet Verlust von positiven Aktivitäten und Mangel an Unterstützung
Was meint Carl Rogers wenn er sagt: „Es ist die Beziehung, die heilt.“  Rogers geht von der humanistischen Idee aus: „Menschen sind von Natur aus gut und leistungsfähig.“  Jedem Menschen ist ein Wachstumspotential zu Eigen, das in der Beziehung zu einer Einzelperson (z.B. Therapeut) freigesetzt werden kann.  Klient lernt, mit Hilfe des Therapeuten Lösungsmöglichkeiten für sich zu erarbeiten.  Der Therapeut ist dabei unterstützend tätig, u.a. bei der Klärung seiner eigenen Gefühle, Wünsche und Wertvorstellungen.  Therapie ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Was versteht die humanistische Psychologie unter der Aktualisierungstendenz?  Grundsätzliche Fähigkeit des Organismus sich selbst zu erhalten und weiterzuentwickeln.  Erfahrungen werden danach bewertet, ob sie für den Organismus als Ganzen erhaltend und förderlich sind.  Mit zunehmender Entwicklung des Selbst entwickelt sich hieraus die sog. Selbstaktualisierungstendenz
Über welche drei Kernelemente der Klientenzentrierten Gesprächspschotherapie muss ein Therapeut verfügen?  Kongruenz (Echtheit)  Unbedingte Wertschätzung (bedingungsfreie Anerkennung):  Empathie (einfühlendes Verstehen) Erläutern Sie die Begriffe.Kongruenz (Echtheit)  Therapeut achtet akzeptierend darauf, was in ihm selbst vorgeht  Therapeut wird vom Patienten als unverfälscht erlebt  Kein statischer, sondern ein vom Erleben und dessen Reflexion getragener Prozess im TherapeutenUnbedingte Wertschätzung („ unconditional positive regard  Therapeut signalisiert Interesse am Innenleben des Patienten  Emotionale Qualität eines Beziehungsangebotes  Akzeptanz, Achtung, Respekt, Vertrauen Die bedingungslose Anerkennung bedeutet keineswegs, dass seine Handlungen gebilligt werden. Vielmehr ist gemeint, jenseits dieser Oberflächenstruktur eine tiefe Achtung vor menschlichem Leben und seiner Vielfalt empfinden zu können, wie es sich im individuellen So Sein des Klienten zeigt.Empathie (einfühlendes Verstehen)  Versuch, sich in das Erleben des Patienten so einzufühlen, als ob es das eigene Erleben wär Aktives Zuhören Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte: Einfühlende Verstehen + mehr
Was sind die Ziele der Klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie?  Weniger Abwehrreaktionen, erhöhte Offenheit für Erfahrungen  Entwicklung eines positiveren Selbst  Bildung eigener Wertvorstellungen  Entwicklung positiver Gefühle anderen gegenüber
Was versteht man in der Therapie unter Pacen auch Pacing oder Mirroring  Technik, mit der der Therapeut Körperbild, Bewegung, Emotionen, Kommunikationsstil und Kognition des Patienten Klienten "widerspiegelt“  Aufeinander einstimmen  nonverbal wird ein "Mitgehen" demonstriert  Abholen des Patienten in seiner Welt
Wählen Sie eine der Gesprächstechniken, die Sie kennen und erläutern Sie diese.  Aktives Zuhören  Zirkuläres Fragen  Skalierendes Fragen  TAT Thematischer Apperzeptionstest raussuchen
Wie könnten Sie als Therapeut die Aussage hinter der Aussage finden? Wie gehen Sie im therapeutischen Gespräch mit dem Satz um:  Patient: »Das macht mich fertig!«  Patient: »Die Angst macht mich handlungsunfähig.«  Patient: »Die Trennung ist immer noch ein harter Brocken.«  Patient: » Zuerst denkt doch jeder an sich.«  Patient: »Mein Mann hat sich nicht im Geringsten gefreut, als ich sein Lieblingsessen gekocht habe. Das beweist mir immer wieder, dass er mich nicht liebt. «  Patient: »Ich würde mich ja gerne selbstständig machen, aber ich kann meinen Chef nicht im Stich lassen. « Fragen stellen
Was versteht man in der Gestalttherapie unter „Gestalt“?  Einzelheiten gehören zu einem Ganzen, bei der sich alle einzelnen Teile aufeinander beziehen und gemeinsam eine Struktur oder einen Prozess ergeben.  Für die Persönlichkeit des Individuums bedeutet das, dass jeder Aspekt in seiner Funktion Teil eines Ganzen ist und erst im Zusammenhang der gesamten Persönlichkeit in seiner Bedeutung erfasst werden kann.  Der Mensch lässt sich damit als eine Gestalt verstehen, die sich aus Teilgestalten zusammensetzt, die miteinander in einer Wechselwirkung stehen.
Welche Eigenschaften muss er Gestalttherapeut mitbringen?  Akzeptanz der Existenz bzw. des Wesenskerns des Patienten  Anerkennung der bisherige Lebensleistung (er sieht sie im Verhältnis zu den gegebenen Möglichkeiten)  Wahrnehmung und Benennung der Abwehr des Patienten  Interesse für den in Not geratenen, fixierten Persönlichkeitsanteil (zumeist ein Kinder‐Ich‐Aspekt)  Fähigkeit zur empathischen Kontaktaufnahme mit dem fixierten Selbst
Was sind Methoden der Gestalttherapie?  Rollentausch : dabei wird ganzheitliche Einfühlung und Identifizierung erprobt (mehr als Mentalisierung  Identifikation : fördert das Unterscheidungs ‐Vermögen zwischen Passendem gegenüber Nicht‐Passendem; führt zu Klarheit, innerem Wachstum, Bezugsystem‐Erweiterung, achtsamerer Kontext‐Bewusstheit und Reifung. Auch das weniger Attraktive soll dabei einen Ort in der Gesamtgestalt finden dürfen.  Perspektivenwechsel : Abgleich von bisherigen Überzeugungen. Passen diese noch? Erprobt die Kunst des Loslassen, der De Identifikation mit den nicht (mehr) stimmigen Teilaspekten.
Was sind die Ziele der Transaktionsanalyse?  Analyse von Selbsterleben des Patienten und sein Verhalten gegenüber Mitmenschen (Transaktion)  Erkennen von negativen Grundhaltungen und starren Beziehungsmuster des Patienten  Schaffung von Transparent (z.B. Bewusstwerdung des inneren Lebensplans oder Skripts)
Erklären Sie die Transaktionsanalyse anhand eines Beispiels, das nicht aus dem Unterricht bekannt ist. nachgucken
Was sind zentrale Fragen der Logotherapie? - Wie kann ich so leben, dass er mit guttut, dass mein Leben schön und genussvoll ist, dass ich im Einklang mit meinen tief empfundene Werten sinnvoll lebe? - Wie kann ich voll Schaffensfreude in dieser Welt sein und hierdurch mich selbst sowie mein Umfeld zum Besseren und Sinnhaften verändern? - Wie kann ich Einstellungen und Handlungen entfalten, die meinen Werten und Zielen sinnvoll entsprechen? Wie kann ich selbst unter schwersten Umständen Entscheidungen in Freiheit treffen, um mich nicht als Opfern, sondern als sinnstiftender Akteur meines Lebens zu gestalten.
Welches Menschenbild steht hinter der Logotherapie von Viktor Frankl? Frankl sieht den Menschen als ein Wesen, das letztendlich um den konkreten Sinn seines Daseins ringt. Er sieht den Menschen als Person, der für seine Existenz (Sein) freie Entscheidungen trifft, die auf Sinn hinzielen, die intentional sind und die den Menschen vom Faktischen zum Potentiellen oder Fakultativen streben lassen. Gelingendes Leben ist demnach, dass der Mensch aktiv die ihm gemäßen menschenmöglichen sinnvollen Wahlmöglichkeiten ergreift.
Was ist der Unterschied zwischen Erlebenswerten, Schaffenswerten und Einstellungswerten? Hingebungsvoll erleben Erlebenswerte: Ich kann genussvoll erleben, was meine Sinne aufnehmen: Malen, Musizieren, Sport treiben, Waldspaziergang, Blick ins Lagerfeuer, Lauschen auf den Wind etc. Wenn unser Leben aus einer Kette vielfältiger Hingabe an das Erleben besteht, dann leben wir, dann spüren wir das Sinnhafte im Körper, in der Seele und im Geist. Auf Schöpferspuren Schaffenswerte: Wenn wir über das hingebungsvolle, empfangende Erleben hinaus auch in unseren Werken aufgehen, die wir in die Welt geben, dann schließt sich ein Kreis von Empfangen und Geben. Wir gehen hingebungsvoll unserer Arbeit nach, einem Hobby, einer Tätigkeit, das aus unserem tiefen Wesen entspringt und wirklich zu uns passt. Wir erleben Selbstvergessenheit und Transzendenz. Das Beste erblicken Einstellungswerte Bei allem, was wir erleben, bei unverdientem Glück oder Unglück, bei großer, äußerer Freiheit oder in größter Not oder Einschränkung können wir so oder so entscheiden: Wir geben uns nicht hin als Opfer, sondern wir entscheiden selbst, wie wir uns zu den Umständen stellen, wie wir über sie denken +mehr
Was versteht man in der Logotherapie unter Dereflexion Das übermäßige Beobachten an sich autonomer Vorgänge kann deren natürlichen Ablauf stören. Auch an sich schwache und natürliche Angst oder Trauergefühle werden durch übersteigerte Aufmerksamkeit verstärkt, wodurch sie wiederum vermehrt Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ziel der Dereflexion ist es, diesen neurotisierenden Teufelskreis zu durchbrechen, indem die übertriebene Aufmerksamkeit von einem Symptom bzw. einem natürlichen Vorgang abgezogen wird.
Was versteht man in der Logotherapie unter Einstellungsänderung (auch: Einstellungsmodulation)? Bestimmte Lebenshaltungen und erwartungen können den Menschen so sehr von der Wirklichkeit und den Möglichkeiten seines Daseins entfremden, dass sie neurotische Störungen entweder verstärken oder durch wiederholte Fehlentscheidungen und Selbstprägung auslösen. Ziel ist es hier nicht, dem Patienten von außen eine andere Einstellung nahezulegen; vielmehr soll der Patient selbst dazu geführt werden, Einsicht in unrealistische oder lebensfeindliche Einstellungen zu gewinnen und neue Grundhaltungen zu entwickeln, auf deren Basis Leben gelingen kann.
Nennen Sie eine Methode, die im Psychodrama zum Einsatz kommt und erläutern Sie diese. Rollenspiel  Durch das Rollenspiel in der Gruppe werden Konflikte und Fantasien in Handlung und dramatische Darstellung umgesetzt. Das Rollenspiel lebt von der sichtbaren Darstellung von Haltungen, Einstellungen und Verhaltensweisen der Beteiligten. Dargestellt werden Alltagssituationen, die in der Regel der Lebensgeschichte eines der beteiligten Patienten entnommen sind. Dadurch gelingt die Bearbeitung zentraler Konflikte des Patienten.
Was ist das Ziel des Psychodramas?  Förderung der Selbstkontrolle  Einsicht in eigene innere Abläufe  Eröffnung einer Möglichkeit der Wandlung eigenen Verhaltens  Das Psychodrama kann vor allem bei Belastungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen und Suchtkrankheiten angewandt werden.
Was versteht man unter Verhaltenstherapie (kognitiv behaviorale Therapie)? Definition: Gruppe von Behandlungsverfahren, die auf experimentalpsychologischen Erkenntnissen, insbesondere der Lernforschung, basieren. Verhaltenstherapie setzt an den prädisponierenden, auslösenden und aufrechterhaltenden Problembedingungen an, ist ziel und handlungsorientiert und stellt „Hilfe zur Selbsthilfe" dar. Zur Anwendung kommen an der empirischen Psychologie orientierte Verfahren, die sich auf experimentell überprüfte Lerntheorien unter Einbeziehung sozialpsychologischer Faktoren gründen. Als Ursprung gelten das Paradigma der klassischen Konditionierung, der instrumentellen oder operanten Konditionierung („Lernen am Erfolg") sowie das Modelllernen. Krankhaftes Verhalten wird als fehlerhaft erlerntes Verhalten angesehen, die Therapie umfasst ein „Umlernen von falsch Gelerntem" bzw. ein „Neulernen von Nicht Gelerntem". Charakteristisch sind eine strikte Planung, lehrerähnliche Aktivität des Therapeuten sowie die aktiv übende Mitarbeit des Patienten.
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