Im Wesentlichen ist der Wareneingang ein Bereich
in dem Waren angeliefert, umgeschlagen oder für
den Abtransport vorbereitet werden
- Be-/Entlade-/Umschlagszone/Klärungszone
ggf. WE-/WA-Lagerbereich (z.B. für Cross-Docking-Prozesse)
- ggf. Flächen für die Kommissionierung
- Räume und/oder Geräte für die WE-Prüfung
- Räume oder Flächen für Verwaltung und Dokumentation
- Lagereinrichtungen und Maschinen (Regale, Stapler, Förderzeuge, Waagen etc.)
Aufgaben des WE
1. Warenannahme
Annahme der Material- und Warenlieferungen
2. Lieferscheinkontrolle
Überprüfung der Übereinstimmung von Bestellung und Lieferung (i.d.R.
durch vergleich von Bestell- u. Lieferdaten anhand Lieferschein)
Ware / Menge / Vereinbartem Liefertermin (Terminprüfung)
/ Ladestelle / Ggf. Verweigerung d. Annahme
3. Freigabe zur Entladung
Freigabe zur Entladung der Ware an vorgesehener Entladestelle / Überprüfung auf
Fehlmengen und äußere Beschädigungen während Entladung / Ggf.
Mängelfeststellung, / dokumentation und Vermerk auf Lieferschein / Ggf.
Veranlassung von Zollformalitäten / Quittierung Lieferschein und / oder Frachtbrief
4. Waren- und Qualitätsprüfung
Eine detaillierte Wareneingangskontrolle findet meist erst im WE-Lagerbereich
(Pufferzone) statt. Sie besteht i.d.R. aus den Schritten: - Detaillierte Mengen- und
Artikelkontrolle (Vollständigkeit und Richtigkeit der gelieferten Produkte) ggf. durch exaktes
Zählen, Messen oder Wiegen → Optimal: Blanko-Zähllisten statt Abhaken auf Lieferschein!
- Ggf. Mängelfeststellung, -dokumentation u. -anzeige / Ggf. Probenentnahmen
für die Qualitätssicherung (QS) / Erstellen Wareneingangsbeleg
Bei JiT-Lieferungen erfolgt die Qualitätsprüfung i.d.R. schon beim Lieferanten.
5. WE- Buchung
Bestandsmäßige Erfassung im ERP-System / Erfolgt nach
Freigabe durch QS, schon im Vorfeld oder mit Quittierung der
Einlagerung (in Qualitätsprüfbestand oder in Sperrbestand) /
Jede Buchung führt zu einer Bestandserhöhung in der
Lagerbuchhaltung bzw. im Lagerverwaltungssystem (LVS)
6. Einlagerung
Die physische Einlagerung schließt den wesentlichen Prozess des Wareneinganges
ab. / Die einzulagernde Mengen müssen nun den Freien und dafür geeigneten Lagerort
bzw. Plätzen zugeordnet werden, dabei muss auch das vorgegebene Auslagerprinzip
(FEFO, FIFO, LIFO oder keins) beachtet werden. Meist erfolgt ein
Einlagerungsvorschlag Anhang der im jeweiligen Lagerverwaltungssystem hinterlegten
Einlagerstrategie. / Ggf. müssen die Artikel vom Wareneingang in das Lager
umgebucht oder vor der Einlagerung auf geeignete Ladehilfsmittel umgepackt werden.
Definition und Funktion des WE
Der Wareneingang steht als erstes Glied in der logistischen
Kette im innerbetrieblichen Materialwirtschaftsprozess
1. Dokumentation jeglichen Zugangs von Materialien gegenüber
dem Finanzamt (§ 143 Absatz 1 Abgabenordnung)
2. Abnahme der bestellten Ware vom Lieferanten und bei mängelfreier
Lieferung gleichzeitig Bestätigung der Vertragserfüllung seitens Lieferanten.
3. Initiator für störungsfreien Materialfluss durch das Unternehmen
Kriterien zur Gestaltung des WE
1. Einfluss der Waren:
- Größen, Form, Gewicht, Abmessung - Qualität und
Sensibilität (z.B. Kühlgut oder Gefahrgut) -
Wertigkeit - Anlieferfrequenzen und Mengen -
Warenzustand - Aufwand zur Kontrolle der Waren
2. Bauliche Gestaltung:
- Festlegung des Flächenbedarfes - Festlegung
des Gebäudes - Gestaltung der Ladezone (z.B.
Rampe) - Sicherheits- und sonstige Leistungen
3. Technische Ausstattung:
- Einrichtungen für Bereitstellung und Lagerung - Förderzeuge
und -systeme - Prüf- und Messgeräte - Abfallbeseitigung
4. Organisation:
- Einordnung in die Betriebsorganisation - Aufgabenabgrenzung -
Prozessgestaltung - Anzahl Mitarbeiter - Grad der Kostenorientierung -
Informations- und Belegflussregeln - Erwartete Durchlaufzeit der Ware im WE
Zentraler und dezentraler Wareneingang(EX)
Organisatorische Zuordnung des Wareneinganges(EX)
Grafische Darstellung von Material- und Informationsflussdarstellung(EX)