Einführung Lernen - Thema 1

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Allgemeine Psychologie Karteikarten am Einführung Lernen - Thema 1, erstellt von christine.pelika am 27/07/2015.
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Lernen: zwei psychologische Definitionen a) Erfahrungsbasierte Prozesse, die in einer relativ dauerhaften Veränderung des Verhaltens oder Verhaltenspotenzials resultieren. – sowohl positive als auch negative Veränderungen! b) Aufbau oder Veränderung kognitiver Strukturen (kognitives Lernen): Wissens- oder Fertigkeitserwerb
Behavioristische Lerntheorien (behavioristisches Paradigma) beschränkt auf Veränderung von Verhalten , Ausblendung kognitiver Lernprozesse • Behavioristische Lerntheorien: Zwei Grundtypen des Lernens – Klassisches Konditionieren (Signallernen) – Operantes Konditionieren (Verstärkungslernen, instrumentelles Lernen)
Klassische Konditionierung Eine bereits im Verhaltensrepertoire vorhandene Reaktion wird mit einem neuen Auslösereiz assoziiert. • Klassisches Experiment (Pawlow): – Hund als Versuchstier – Speichelreaktion des Hundes (unkonditionierte Reaktion, UCR) auf Futtergabe (unkonditionierter Stimulus, UCS) wird mit neutralem Reiz (Glockenton) assoziiert. – Damit wird der Glockenton zu einem konditionierten Stimulus (CS), der eine Speichelreaktion als konditionierte Reaktion (CR) auslösen kann.
operante Konditionierung Die Wahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltensweisen eines Organismus steigt durch positive und sinkt durch negative Konsequenzen. • Klassisches Experiment (vgl. Skinner, 1953) – Hungrige Ratte wird in Skinner-Box gesetzt – Explorationsverhalten führt zu beiläufigem Drücken des Hebels → Futterpille – Futterpille verstärkt die Verhaltensweise des Hebeldrückens (jedes Mal, wenn der Hebel gedrückt und Futter verabreicht wird) -->Häufigkeit des Hebeldrückens steigt
Beispiele für operante Konditionierung beim Menschen – Lern- und Erziehungsprozesse (z.B. Lob und Tadel, Erfolg und Misserfolg als Verstärkung und Bestrafung) – Anwendungen im Rahmen der kognitiven Verhaltenstherapie (z.B. Aktivierung bei Depression) – Grenzen: • Komplexe Fertigkeiten und deklaratives Wissen durch operantes Konditionieren kaum lehr- und lernbar. • Nur "Trial-und-Error"-Lernen
Emotion psychologische Reaktion auf innere oder äußere Reize mit drei (vier) Komponenten – subjektiv: subjektives Erleben mit Bewertungscharakter (positive oder negative Valenz) – physiologisch: z.B. physiologische (vegetative) Aktivierung – expressiv: Ausdrucksverhalten (Mimik und Gestik) – (motivational: verhaltensleitende Funktion)
James-Lange-Theorie – Emotion beruht auf Feedback körperlicher Signale ("wir sind traurig, weil wir weinen; wir haben Angst, weil wir zittern", James, 1890/1950) – Körperreaktionen führen zum Emotionserleben (nicht umgekehrt) – Aktivität im peripheren Nervensystem (autonome Erregung) entscheidend
Cannon-Bard-Theorie – auslösender Reiz bedingt gleichzeitig Erregung (vermittelt durch periphere Verarbeitung) und Erleben (vermittelt durch zentrale kortikale Verarbeitung).
Bewertungstheorien der Emotion – Emotionen beruhen auf zwei Komponenten: • physiologische Erregung (Aktivität des autonomen Nervensystems) • Interpretation und Bewertung des situativen Kontexts – Physiologische Erregung bestimmt die Intensität, Situationsinterpretation die Qualität der Emotion (= das Emotionserleben) – Überprüfung in Experimenten, in denen sowohl die physiologische Erregung als auch die Situationsinterpretation variiert werden.
Yerkes-Dodson-Gesetz Umgekehrt U-förmige Beziehung zwischen Erregung und Leistung – Unterschiede zwischen leichten und schweren Aufgaben: Emotionale Erregung bei leichten Aufgaben förderlich, bei schweren hinderlich.
Motivation: Inhaltstheorien Verhalten wird angetrieben von inneren und/oder äußeren Reizen (z.B. Trieben, vgl. Psychoanalyse; Lerntheorie, Hull, 1943; biologische Instinkttheorien; Lorenz, 1937) – Verhalten folgt übergreifenden, thematisch definierten Motiven (z.B. Maslow, 1958; McClelland, 1985)
Motivation: Prozesstheorien Wahl von Handlungsoptionen beruht auf einer Abwägung von Erfolgsaussichten und Nutzenaspekten (z.B. Erwartungs-Wert-Modelle, Atkinson, 1957; Vroom, 1964) – Wahl von Handlungsoptionen beruht auf Kausalattributionen von Handlungsergebnissen vorangegangener Handlungen (Weiner, 1986)
Biologische Motivationstheorie von McClelland (1985) – Streben nach positivem Affekt ist das Grundprinzip der Motivation. – Motive = begrenzte Zahl angeborener, evolutionsgeschichtlich entstandener Zielzustände (natürliche Anreize), die mit positivem Affekt verknüpft sind. • Drei übergreifende Motive – Leistungsmotiv (need for achievement) → Ausprägung bestimmt Wahl leichter oder schwieriger Aufgaben – Machtmotiv (need for power) → Ausprägung besimmt Führungsverhalten und Ausübung sozialer Kontrolle – Anschlussmotiv (need for affiliation) → Ausprägung bestimmt Sozialverhalten • Diese drei Motive sind nach McClelland bei jedem Menschen vorhanden, aber unterschiedlich stark ausgeprägt.
Maslows Bedürfnishierarchie -Fundierung in der Humanistischen Psychologie Maslows (1958) -Theorie ist intuitiv einleuchtend und sehr populär -Aber: Empirische Belege für die angenommene strikte Hierarchie der Bedürfnisbefriedigung fehlen.
Erwartungs-Wert-Theorien: VIE-Modell – Ergebniserwartung (expectancy): Wie (subjektiv) wahrscheinlich ist es, dass Handlung X Ergebnis Y nach sich zieht? – Instrumentalität (instrumentality): Wie (subjektiv) wahrscheinlich ist es, dass Ergebnis Y Folge a, b, c, ... nach sich zieht? – Bewertung (value): Wie bewerte ich Handlungsfolge a,b,c, ... – Multiplikative Verknüpfung der drei Größen für jede Handlungsalternative, Wahl der Handlungsalternative mit dem größten Wert.
Attributionstheorien - Weiner (1986): Attribution von Handlungsergebnissen in Leistungssituationen – Attribution = Subjektive Erklärung von Handlungsergebnissen (Ursachenzuschreibung) • Ursachenzuschreibung variiert auf zwei orthogonalen Dimensionen: – internal (in der Person liegend) – external (außerhalb der Person liegend) – stabil (unveränderlich) – instabil (veränderlich) • Personenspezifische Attributionsstile: – Erfolgsmotivation: Erfolg wird auf eigene Fähigkeiten, Misserfolg auf mangelnde Anstrengung oder Pech aAribuiert → fördert den Selbstwert -Misserfolgsmotivation: Erfolg wird auf glückliche Umstände, Misserfolg auf mangelnde Fähigkeiten aAribuiert → erniedrigt den Selbstwert
Rubikon-Modell -Integratives Prozessmodell, das motivationale und volitionale Phänomene beinhaltet. – Motivation → Wahl von Handlungsoptionen (Handlungszielen) – Volition → Verwirklichung von Zielen, Aufrechterhaltung von Handlungszielen und Durchführung von Handlungen • Motivation und Volition nicht immer gleichermaßen stark ausgeprägt: – Beispiel: Prokrastination
Handlungsphasen im Rubikon-Modell 1. präaktional-motivationale Phase: Zielintention muss gefasst werden 2. präaktional-volitionale Phase: Ausführungsintention muss gefasst werden, Abschirmung gegen konkurrierende Handlungstendenzen 3. periaktional-volitionale Phase: Handlung muss aufrechterhalten werden 4. postaktional-motivationale Phase: Handlungsergebnisse werden bewertet und attribuiert
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