Optimale Losgröße (Menge von Produkten eines
Fertigungsauftrages im Falle einer Losfertigung)
So wie die wirtschaftliche Bestellmenge rechnerisch mit einer Formel ermittelt werden kann, kann auch für die
Fertigung eine wirtschaftliche Losgröße errechnet werden Die klassische Losformel wurde für Unternehmen
mit einer Losfertigung entwickelt, wo ein Los beim Auflegen Rüstkosten und beim lagern auf dem Weg zum
Kunden Lagerkosten verursacht Weil ein Los als (geschlossener) Posten die Fertigungsstufen durchläuft,
steigen mit seiner Größe auch die Lagerkosten Die Rüstkosten dagegen sinken, weil weniger Lose aufgelegt
und damit weniger Rüstvorgänge durchgeführt werden müssen, um dieselbe Menge zu produzieren Die
Summe der beiden Kostenarten hängt damit von der Losgröße ab Man kann sie als eine Funktion der
Losgröße darstellen und ihr Minimum mit der Andler-Formel finden
Prämissen des klassischen Losgrößenmodells
Produktion
Einstufige Fertigung mit freien Kapazitäten ohne Zwischenlager oder mehrstufige
Fertigung ohne Ausschuss und Unterbrechungen Beliebige Teilbarkeit der Losgröße
Vorhandene Kapazität zur Produktion der ermittelten optimalen Losgröße
Lager
Konstanter Lagerhaltungs-Kostensatz Lager mit unbegrenzter
Lagerkapazität Genau ein Produkt in genau einem Lager
Absatz
Keine Fehlmengen Konstanter
Periodenbedarf (entspricht der Lagerabgangsrate)
Finanzierung
Die Herstellung der ermittelten optimalen Losgröße ist möglich und
nicht durch die Zeitspanne zwischen Produktion und Absatz gefährdet
Zeitkomponente
Statische Vorgehensweise mit der Annahme, dass
die Daten im Zeitablauf konstant bleiben und der
Lagerabgang kontinuierlich stattfindet
Die optimale Losgröße liegt dort vor, wo die Summe der Kosten, also der Rüstkosten und
Lagerhaltungskosten, ein Minimum erreicht Dabei entsprechen die Rüstkosten als Fixkosten den
bestellfixen Kosten und die Herstellkosten/Stück als direkte Fertigungskosten dem Einstandspreis/Stück